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Schonkost für den Hund richtig füttern

« Was Sie bei Auswahl, Menge und Zeitraum beachten sollten »

Schonkost ist für den Hund immer dann wichtig, wenn das Verdauungssystem stark beansprucht ist. Ziel ist es, Magen und Darm wieder zu beruhigen und Zeit zu geben, sich zu regenerieren. Um das zu erreichen, bieten Sie ausschließlich leicht bekömmliche Lebensmittel an und bereiten die Schonkost für Ihren Hund am besten selbst zu. So können Sie sich sicher sein, dass es sich um eine gesunde Zusammenstellung handelt. Achten Sie jedoch darauf, dass das Futter zu Ihrem Hund und seinen Symptomen passt – sprechen Sie deshalb unbedingt mit Ihrem Tierarzt darüber.

Was ist Schonkost für Hunde?

Bei der Schonkost für Hunde handelt es sich um ausgewählte Lebensmittel, die einen beruhigenden und entlastenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt und schlussendlich den gesamten Organismus haben. Demnach dient sie hauptsächlich dem Auskurieren von Krankheiten. Sie eignet sich vor allem zur Fütterung, wenn ein Vierbeiner unter einem gereizten oder sehr sensiblen Magen leidet und stellt in dieser Zeit das Alleinfuttermittel dar. Aus diesem Grund muss sie den Vierbeiner mit ausreichend Energie, wichtigen Mineralstoffen, Vitaminen und Flüssigkeit versorgen.

Schonkost lässt sich in den meisten Fällen ganz einfach selbst zubereiten. Alternativ finden Sie das spezielle Futter auch im Tierfachhandel.

Wann sollte ich meinem Hund Schonkost verfüttern?

Es gibt viele verschiedene Gründe, die für die Verfütterung von Schonkost sprechen. Dazu zählen einige Erkrankungen, (bevorstehende) Operationen, Stress und das Alter, unter denen das Verdauungssystem leiden kann.

« Grundsätzlich gilt aber: Bevor Sie Ihrer Fellnase Schonkost anbieten, sollten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Nur dieser ist in der Lage, zu beurteilen, ob die Maßnahme sinnvoll ist und vor allem, welche Art infrage kommt! »

Typische Probleme, die im Allgemeinen für eine Schonkostfütterung sprechen, sind unter anderem:

  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Darmerkrankungen
  • chronische Magenbeschwerden
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • krankheits- oder altersbedingte Erschöpfung
  • Wurmbefall
  • andere Empfindlichkeiten

Daneben gibt es Tiere, für die die Schonkost aufgrund eines sehr sensiblen Verdauungstrakts oder Lebensmittelunverträglichkeiten das Alleinfuttermittel darstellen muss. In diesen Fällen nennt sich die Ernährungsweise leichte Vollkost. Dann müssen Sie besonders auf eine abwechslungsreiche Zubereitung achten, da sonst im schlimmsten Fall nicht jeder Nährstoffbedarf gedeckt werden kann.

Was sollte ich bei der Fütterung von Schonkost beachten?

Die Schonkost an sich wird auch als leichte Ernährung bezeichnet. Dem Namen entsprechend geht es also darum, Ihrem Hund Nahrungsmittel anzubieten, die gut verdaulich sind. Das bezieht sich vor allem auf den Fettgehalt, denn je mehr enthalten ist, desto fordernder ist die Verdauung. Daher ist Geflügel den anderen Fleischarten immer vorzuziehen.

Darüber hinaus ist es hierbei überaus wichtig, dass Sie Ihrer Fellnase ausschließlich gewürzfreie Speisen geben. Insbesondere zu viel Salz entzieht dem Körper Wasser und andere essenzielle Nährstoffe, was Sie unbedingt vermeiden sollten, obwohl ein wenig Salz sinnvoll sein kann. Nicht zuletzt weist Schonkost immer eine angenehme Zimmertemperatur auf.

Welche Lebensmittel eignen sich als Schonkost für Hunde?

Auch wenn bei der Schonkost für Hunde nur ausgewählte Nahrungsmittel zum Einsatz kommen, muss die Ernährungsform keineswegs einseitig sein. Mit den folgenden Zutaten können Sie zahlreiche Gerichte für Ihren Vierbeiner kreieren, die ihm durch die schwere Phase helfen.

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Fleisch

Je nach Erkrankung oder Unverträglichkeit muss Ihre Fellnase während der Schonfütterung nicht zwangsläufig auf Fleisch verzichten – auch nicht auf entsprechende Kausnacks. Allerdings sollten Sie ihm ausschließlich fettarme Sorten anbieten und roh Gekauftes gut durchkochen. Das ist weitaus verträglicher für Hunde und tötet schädliche Bakterien vollständig ab. Bereiten Sie es nicht in Fett zu, sondern verwenden Sie lieber Wasser. Im Dampfgarer oder Ofen können Sie das Fleisch trocken garen.

Folgende Sorten eignen sich in der Regel für die Schonkost:

  • Hühnerbrust
  • Putenbrust
  • mageres Rindfleisch
  • magerer Fisch (z. B. Sardine, Forelle oder Lachs)

Gemüse und Obst

Obst und Gemüse sind unumstritten wichtige Lieferanten von Vitaminen und Mineralien. Leidet Ihr Vierbeiner unter Magenproblemen, wandert es am besten nur gar und weich püriert in den Futternapf. Denn roh und in groben Stücken sind die Lebensmittel für Hunde deutlich schwerer zu verdauen.

Während der Schonkostzeit sind unter anderem denkbar:

  • Möhren
  • Kartoffeln
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Äpfel

Aufgrund der enthaltenen Fruchtsäure sollten Sie Äpfel nicht bei Zahnproblemen oder einer geschädigten Magenschleimhaut füttern.

Milchprodukte und Ei

Unter bestimmten Bedingungen können Sie die Schonkost für Ihren Hund auch mit Milchprodukten und Ei anreichern. Das sorgt für Abwechslung, unterstützt die Darmflora und kann unter Umständen sogar entzündungshemmend wirken. Zusätzlich gelten sie als Flüssigkeits- und Proteinlieferanten. Achten Sie beim Kauf aber darauf, dass die Milchwaren fettarm und am besten laktosefrei sind.

Möglich sind hier:

  • Rührei
  • Hüttenkäse
  • körniger Frischkäse
  • Magerquark

Sonstiges

Daneben gibt es noch weitere Nahrungsmittel, die sich als Schonkost für Hunde eignen. Gekochter Reis stellt die optimale Beilage dar, Haferflocken und Leinsamen reinigen die Darmflora und ein wenig Honig versüßt das Fressen nicht nur, sondern wirkt zudem antibakteriell.

Leidet Ihr Hund unter starkem Durchfall, kann es ihm in manchen Fällen außerdem guttun, über den Tag verteilt ausreichend gekochtes Essen mit einer Prise Salz oder Traubenzucker zu sich zu nehmen. Beim Kochen von Salz entsteht ein Zuckermolekül, das Bakterien bindet, die sonst an der Darmwand andocken und dort gegebenenfalls für Unruhe sorgen. Im Traubenzucker ist das Molekül bereits unverarbeitet enthalten.

« Doch Achtung: Sprechen Sie im Vorfeld unbedingt mit Ihrem Tierarzt darüber, um eine Verschlechterung des Gesundheitszustands bei Ihrem Hund zu vermeiden! »

Schonkost für den Hund: Welche Menge sollte ich meinem Hund geben?

Im Allgemeinen hängt die angemessene Menge – wie auch bei herkömmlichem Futter – vom Gewicht, der Größe, der Rasse, dem Alter und der durchschnittlichen körperlichen Aktivität ab. Zwar bietet insbesondere das Gewicht einen guten Anhaltspunkt. Gerade bei der Schonkost, deren Ziel eine leichte Verdaulichkeit ist, sollten Sie die ideale Futtermenge für Ihren Vierbeiner jedoch mit einem Tierarzt absprechen. Denn womöglich täte ihm etwas weniger Futter als normalerweise gut.

« Abgesehen davon, zeigt es sich deutlich magenschonender, die Gesamtfuttermenge über den Tag auf mehrere kleine Portionen zu verteilen – zum Beispiel auf 5 Mahlzeiten. »

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Zwischendurch können Sie ihm zusätzlich leichte und vor allem fettarme – zum Beispiel vegetarische Leckerchen – anbieten. Diese versorgen Ihren tierischen Liebling zusätzlich mit wertvollen Nährstoffen. Am allerwichtigsten ist es jedoch, dass Sie Ihrer Fellnase dauerhaft ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung stellen. Wasser unterstützt die Verdauung und verhindert die Austrocknung und in der Folge Nierenschäden.

Schonkost für den Hund: Wie lange sollte ich sie verfüttern?

Schonkost für Hunde geben Sie in der Regel nur zeitlich begrenzt. Denn sie ist zwar sehr gut verträglich, liefert allerdings nicht unbedingt alle Nährstoffe, die Ihr tierischer Freund benötigt. Eine einseitige Ernährung kann dementsprechend negative Auswirkungen haben.

« Demnach stellt sie keinen dauerhaften Ersatz für die gewohnte Ernährung dar und sollte nicht länger als 10 Tage gefüttert werden. Anschließend folgt eine schrittweise Umstellung zurück auf das gewohnte Futter. »

Reagiert Ihr Vierbeiner sensibel auf Hundefutter oder leidet unter Lebensmittelunverträglichkeiten, ist es jedoch manchmal unumgänglich, Ihren Vierbeiner ausschließlich mit Schonkost und Kausnacks für Allergiker zu versorgen. In solchen Fällen könnte es vonnöten sein, Nahrungsergänzungsmittel beizumischen. Sprechen Sie darüber am besten mit Ihrem Tierarzt.

Schonkost bringt den Organismus des Hundes wieder ins Lot

Bei vielen Krankheiten kann die Schonkost den Heilungsprozess unterstützen oder den Körper des Hundes währenddessen entlasten. Auch vor und nach einer Operation ist die Fütterung mitunter sinnvoll. Je nach zugrunde liegender Ursache und individuellen Vorlieben lässt sie sich entsprechend anpassen. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die Schonkost Ihren vierbeinigen Liebling mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, weshalb Sie sie ausschließlich in Rücksprache mit Ihrem Tierarzt anbieten sollten.