Silvester mit dem Hund gut überstehen

« Möglichkeiten zur Beruhigung für den Hund an Silvester finden. »

Zum Jahresabschluss lassen es die Menschen noch einmal so richtig knallen – im wahrsten Sinne des Wortes. Silvesterraketen steigen heulend und zischend in den Himmel hinauf, von allen Seiten knallt es und zwischen den Häuserfluchten schallt der Krach vielfach zurück. Für viele Hunde ist das ein sich jährlich wiederholender Albtraum, denn ihre feinen Sinne werden von jetzt auf gleich völlig überladen. Das bedeutet zumindest Stress, löst bei einigen Vierbeiner aber auch panische Angst aus.

Damit die Nacht des Jahres für Sie und Ihren tierischen Liebling so entspannt und vor allem sicher wie möglich abläuft, klären wir in diesem Artikel nicht nur die Hintergründe der Angst. Zusätzlich geben wir Tipps, wie Sie Ihren Hund an Silvester am besten beruhigen.

Warum haben Hunde und insbesondere Welpen Angst vor Silvester?

Sowohl das Gehör als auch der Geruchsinn sind bei Hunden weitaus ausgeprägter. Sie sind in der Lage, Dinge zu hören und zu riechen, die Menschen nicht einmal wahrnehmen. Das bedeutet aber, dass sie Geräusche und Gerüche, die uns bereits in den Ohren klingeln und in der Nase brennen, noch viel intensiver erleben. Laute Knaller und der beißende Brandgeruch wirken zudem nicht nur beängstigend, sondern lösen mitunter sogar körperliche Schmerzen aus. Bei manchen Tieren werden zudem Erinnerungen an schlechte Erfahrungen wachgerüttelt, die das Ganze verschlimmern.

« Hinzu kommt ein entscheidender Faktor: Im Gegensatz zum Menschen verstehen Hunde nicht, warum und was da gerade passiert. Sie können sich weder darauf vorbereiten noch die Situation entsprechend einordnen. »

Gerade für Welpen, die das Ganze zum ersten Mal erleben, geht im Kopf also die Welt unter, sie haben Angst. Für manche Vierbeiner bedeutet das auch, dass sie sich und ihre Familie um jeden Preis vor der unbekannten Gefahr schützen müssen – ein zusätzlicher Stressor, insbesondere dann, wenn Sie währenddessen das Haus verlassen und nicht in seiner Nähe sind.

Der Hund ist nach Silvester verstört: Wie äußert sich die Silvesterangst?

Grundsätzlich ist erst einmal zu sagen, dass jedes Tier anders auf den Jahreswechsel reagiert. Während der eine Hund seelenruhig auf seiner Decke liegt und schläft, dreht ein anderer an Silvester völlig durch. Wieder andere zeigen sich zwar verunsichert und wachsam, lassen sich davon aber nicht ganz aus der Ruhe bringen. So oder so, die Angst vor Silvester kann sich durch verschiedene Verhaltensweisen bemerkbar machen. Hierzu gehören unter anderem:

  • unruhiges Hin- und Herlaufen
  • geduckte Körperhaltung
  • erstarren
  • angelegte Ohren
  • eingezogener Schwanz
  • aufgerissene Augen
  • erweiterte Pupillen
  • winseln
  • jaulen
  • bellen
  • übermäßiges Hecheln
  • schnelles Atmen
  • zittern
  • ungehorsam
  • nahrungsverweigernd
  • unsauber
  • Durchfall
  • verstecken
  • weglaufen
  • Ihre Nähe suchend

Sie sehen, die Anzeichen einer Silvesterangst sind vielfältig. Nicht alle müssen auftreten und nicht alle äußern sich gleich stark. Hinzu kommt, dass der Stress bei vielen Vierbeinern abklingt, sobald es draußen wieder ruhiger wird.

« Neigt Ihr Vierbeiner zum Verstecken oder sogar Weglaufen, kann das allerdings sehr gefährlich werden. »

Büxt er beispielsweise aus, rennt er in seiner Panik vielleicht über eine Straße oder Bahnschienen. Und auf der Suche nach einem sicheren Versteck kreuzen vielleicht scharfkantige Gegenstände oder ein Zaun, der unter Strom steht, seinen Weg. Übrigens sollten Sie Ihre Fellnase deshalb auch schon Tage vorher nur an der Leine ausführen und insbesondere am 31. rechtzeitig zu ruhigerer Zeit gehen. Aber was können Sie konkret tun, wenn Ihr Hund Angst vor Silvester hat?

Wie kann ich meinen Hund an Silvester beruhigen?

Es gibt verschiedene Wege, wie Sie den Jahreswechsel für Ihren Vierbeiner so angenehm wie möglich gestalten können. Das Wichtigste: Sie sind für Ihren Hund die wichtigste Bezugsperson und dementsprechend auch die, bei der er sich am sichersten fühlt. An Silvester lassen Sie ihn daher am besten nicht allein. Haben Sie etwas vor oder müssen Sie sogar arbeiten, ist es ratsam, die Fellnase bei einem anderen ihr vertrauten Menschen unterzubringen.

« Wird in der näheren Umgebung geknallt, ist es wichtig, dass Sie dem Hund Rückzugsmöglichkeiten bieten, an denen er sich sicher fühlt. »

Egal, ob zu Hause oder bei Verwandten. Stellen Sie dafür zum Beispiel sein Lieblingskörbchen in eine dunkle, ruhige Ecke in Ihrer Nähe. Die schützende Decke der Transportbox oder einer Höhle aus Kartons hilft manchen Fellnasen ebenfalls. Wichtig ist, dass Sie zum Herrichten Dinge verwenden, die Ihr Vierbeiner regelmäßig benutzt, da bekannte Gerüche eine beruhigende Wirkung auf ihn haben. Zudem sollten Sie das Plätzchen schon einige Tage vor Silvester herrichten, damit sich Ihr Hund daran gewöhnen kann.

Den Hund beruhigen an Silvester: mit Abschottung und Ablenkung

Das wohl Beängstigendste an Silvester sind für Hunde die lauten Geräusche. Nach Möglichkeit sollten Sie diese daher so gut wie möglich aussperren. Schließen Sie alle Fenster, lassen Sie die Rollläden herunter und ziehen Sie Vorhänge zu. So dämpfen Sie den Lärm und lassen auch keine grellen Lichter oder strengen Gerüche hinein. Zusätzlich können Sie versuchen, das Knallen mit bekannten Geräuschen – zum Beispiel dem Fernseher oder gezielter Entspannungsmusik für Hunde – zu übertönen bzw. Ihren Vierbeiner damit von Silvester abzulenken.

« Manchen Fellnasen hilft es, wenn Sie sich währenddessen mit etwas anderem beschäftigen. »

Intelligente Spiele wie Schnüffel- oder Suchspiele, Futterspielzeuge oder einfach ein neuer Quietscheball oder Kausnack können den Fokus Ihres Vierbeiners schon auf Anderes legen. Gleichzeitig dienen sinnvolle Aktivitäten und das Kauen dem Stressabbau. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn Sie Ihren tierischen Liebling die Tage vor und an Silvester ordentlich auspowern. Lange Spaziergänge, mit Artgenossen auf der Hundewiese toben oder intensive Trainingseinheiten lassen ihn am Abend kaputt auf seine Decke sinken und schnell einschlafen – das beste Beruhigungsmittel für Ihren Hund an Silvester.

Wenn die Silvesterangst beim Hund zu groß ist: tierärztlichen Rat einholen

Leidet Ihr Hund beim Jahreswechsel an extremen Angstzuständen und weder Rückzugsort noch Ablenkung in Form von schmackhaften Leckerchen können ihn beruhigen, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt darüber sprechen. Während manche Tiere sich mit zunehmendem Alter an die besondere Nacht im Jahr gewöhnen, beginnen die Symptome bei anderen schon Tage vorher, nachdem die ersten übermütigen Knaller gezündet wurden. Mit jedem Mahl verschlimmert sich die Angst. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, dem Hund an Silvester entsprechende Beruhigungsmittel zu verabreichen. Das sollten Sie jedoch wirklich nur als letzten Ausweg in Betracht ziehen.

Die bessere Alternative wäre, mit der Fellnase über den Jahreswechsel zu verreisen. Ein Urlaub im Nationalpark garantiert beispielsweise ein ruhiges Silvester mit dem Hund, da das Zünden von Böllern dort strengstens verboten ist. Aber auch an vielen anderen Orten gibt es Beschränkungen bezüglich des Abbrennens von Feuerwerkskörpern.