Frauchen mit Welpenblues
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Gegen den Welpenblues

« Gemeinsam durch die Welpenzeit »

Welpen sind unglaublich süß und eine wahre Lebensbereicherung. Da ist es für viele Hundehalter verwunderlich, wenn sie plötzlich von Ängsten und Zweifeln geplagt werden. Das ist allerdings keine Seltenheit, denn der sogenannte „Welpenblues“ hält oft gemeinsam mit dem Welpen Einzug. Falls auch Sie vom Welpenblues betroffen sind, lesen Sie hier hilfreiche Tipps, wie Sie einen kühlen Kopf während der Welpenzeit bewahren können!

Welpenblues – was ist das?

Frischgebackene Eltern kennen es: Das Baby ist endlich da, doch neben purer Freude schleichen sich auch Ängste und Zweifel ein. War es die richtige Entscheidung? Ist man dieser Herausforderung gewachsen? Manchmal kommt sogar der Gedanke auf, dass die Entscheidung, Zuwachs zu bekommen, ein großer Fehler war. Und schon ist es passiert: der Babyblues hat Einzug gehalten. Vielen Hundehaltern geht es mit ihrem vierbeinigen Familienzuwachs genauso, denn das Leben wird von nun an für die nächsten Wochen völlig auf den Kopf gestellt.

Frauchen ist unglücklich, Welpe liegt daneben - Welpenblues
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Kleine Rabauken – die Anfangszeit mit Welpen

Die ersten Wochen mit einem Welpen gleichen oftmals einer Achterbahn der Gefühle. Die Freude über den Familienzuwachs ist groß und die Fellknäuel sorgen immer wieder für ein großes Lächeln. Immerhin ist es spannend, sie beim Erkunden der Welt zu beobachten. Oft macht sich aber auch Unmut breit, denn ein Welpe benötigt viel Aufmerksamkeit, Liebe und Geduld. Schaut man einmal nicht hin, knabbert er vielleicht Möbel und Kleidungsstücke an oder verrichtet sein Geschäft in der Wohnung. An Alleinsein ist oftmals nicht zu denken, denn der Vierbeiner gleicht dem eigenen Schatten – er begleitet einen überall hin. Nicht selten kommt es vor, dass Hundehalter nicht einmal mehr den Gang zur Toilette im Alleingang verrichten können. Augenblicke zum Erholen und Ausruhen bleiben oftmals ebenfalls aus, viele Hundehalter leiden in den ersten Wochen sogar an Schlafentzug. Da ist es nicht verwunderlich, dass zwischendurch Zweifel aufkommen und der Welpenblues eintritt.

Welpe auf einer Couch hat Papier zerfetzt - das kann schonmal Welpenblues auslösen
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Verständnis – für sich und den Hund

Wenn Sie mitten im Welpenblues stecken, lassen Sie sich gesagt sein, die Phase geht vorbei! Irgendwann beruhigt sich der Welpe und auch Sie werden versierter im Umgang mit ihm und anfallenden Schwierigkeiten. Bis es jedoch so weit ist, haben Sie Verständnis für ihn. Vergessen Sie nicht, dass er noch ein Baby ist und sich erst einleben muss. Für ihn ist all das ebenfalls eine Herausforderung, immerhin ist er plötzlich weg von seiner Mama und seiner vertrauten Umgebung. Das neue Zuhause ist noch neu für ihn und all die Regeln muss er erst noch lernen.

Frauchen knuddelt ihren Welpen
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Ebenso wichtig ist es aber auch, dass Sie für sich selbst Verständnis zeigen. Es ist vollkommen okay, hin und wieder überfordert zu sein oder Ängste zu haben. Die Welpenzeit kann durchaus anstrengend sein, aber genauso spannend und schön. Spätestens, wenn Sie die ersten Trainingserfolge erzielen, werden Sie unfassbar stolz auf sich und Ihren vierbeinigen Familienzuwachs sein. Apropos Training: Ja, die Erziehung sollten Sie bereits im Welpenalter starten, da Hunde in dieser Phase besonders schnell lernen.

Herrchen gibt Welpe ein Leckerli
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Welpenerziehung – was sollen die jüngsten Hunde lernen?

Wenn der Welpe bei Ihnen einzieht, geben Sie ihm zunächst Zeit, sich in Ruhe einzugewöhnen. Die Welpenerziehung sollten Sie dabei jedoch nicht außer Acht lassen, sondern am besten spielerisch in den Alltag einbinden. Berücksichtigen Sie hierbei stets, dass der Welpe eine ziemlich kurze Auffassungsgabe hat und sich nicht lange konzentrieren kann. Es bringt nichts, lange Trainingseinheiten zu erzwingen. Besser ist es, immer wieder kurze Übungen in den Alltag zu integrieren und damit unter anderem die Grundkommandos beizubringen. Auch die Stubenreinheit, Sozialisierung und Leinenführigkeit, aber auch Pflegerituale und das Alleinbleiben möchten bereits in den ersten Lebenswochen und -monaten gelernt werden. Dies gelingt Ihnen am besten mittels positiver Verstärkung, indem Sie erwünschtes Verhalten ausgiebig loben und mit kleinen Hundeleckerchen belohnen. Insbesondere bei den jüngsten Fellnasen hat sich das Belohnen mit kleinen Leckerlis oder Hundekuchen als effektiv erwiesen, weshalb es sich lohnen kann, immer welche zur Hand zu haben.

Bananenringe

Tipps für die Welpenerziehung

Die Erziehung eines Welpen ist kein Zuckerschlecken und kann manchmal ganz schön kräfteraubend sein. Hin und wieder scheint es so, als „wollen“ die jüngsten Hunde nicht verstehen, was man ihnen lernen möchte und die Erfolgserlebnisse bleiben aus. Lassen Sie sich aber nicht davon unterkriegen, denn gut Ding braucht Weile! Jeder Hund ist individuell und lernt unterschiedlich schnell. Manche benötigen einfach manchmal etwas länger und das ist auch vollkommen in Ordnung. Setzen Sie sich und Ihren Hund nicht (unnötig) unter Druck, sondern geben Sie sich ausreichend Zeit. Bleiben Sie stets geduldig, verständnisvoll und ruhig.

Welpe wird geschimpft weil er auf den Teppich uriniert hat
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Falls Sie wirklich nicht vorankommen, besteht immer noch die Möglichkeit, sich Unterstützung zu holen. In vielen Hundeschulen gibt es Welpenkurse, die perfekt auf die jüngsten Fellnasen zugeschnitten sind. Ebenso wird Ihr Züchter oder das Tierheim Ihnen bei Fragen zur Seite stehen. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Hundehaltern kann hilfreich sein, immerhin durchleben viele von ihnen ebenfalls den Welpenblues – oder haben ihn bereits erfolgreich hinter sich gelassen.

Trainingssnacks Pferdefleisch Trainingssnacks Pferdefleisch

Welpenblues geht vorbei!

Der Welpenblues kann erdrückend wirken und sich wie eine Regenwolke über die eigentlich großartige Welpenphase legen. Sie ist zwar nicht immer leicht und die Erziehung kann durchaus anstrengend sein, aber letztendlich legen Sie in dieser Zeit die Grundsteine für die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Versuchen Sie, die Zeit zu genießen, und halten Sie sich an den positiven Erlebnissen fest. Auch der Welpenblues geht vorbei und ehe Sie sich versehen, ist Ihr Welpe zu einem adulten Tier herangewachsen, das Ihr Leben für viele Jahre bereichern wird.