Wasserrute - Symtome und Behandlung
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Wasserrute beim Hund

« Was steckt dahinter? »

Die Begriffe „Wasserrute“ oder „Hammelschwanz“ sind vielen Hundehaltern geläufig, aber leider wissen nur wenige, dass es sich hierbei um eine schmerzhafte Erkrankung der Rute handelt. Wir klären über das Krankheitsbild auf und geben Ihnen zugleich wertvolle Tipps zur Behandlung und Vorbeugung!

Definition der Wasserrute beim Hund

Bei der Wasserrute handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung von Haushunden. In der Fachsprache wird sie als Kokzygeale Myopathie [griechisch: Schwanzmuskelleiden] bezeichnet, ist aber in der Umgangssprache unter vielen verschiedenen Bezeichnungen bekannt. Unter anderem wird sie auch „Cold Tail-Syndrom“, „Dead Tail“, Hammelschwanz oder „Limber Tail-Syndrom“ genannt. Diese Namen beschreiben im Grunde genommen die Symptomatik des Krankheitsbildes, denn ein deutliches Merkmal dieser Erkrankung ist ein schlaffer Schwanz.

Hund liegt auf Couch, Rute baumelt runter - möglicherweise eine Wasserrute
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Was sind die Ursachen einer Wasserrute?

Die genaue Ursache des Hammelschwanzes ist noch nicht geklärt, Experten gehen jedoch davon aus, dass dieser aufgrund einer Überbeanspruchung der Rücken- und Rutenmuskulatur in Kombination mit Kälte entsteht. Immerhin sind sehr häufig Hunde betroffen, die viel im Wasser toben oder bei kalter Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ausgiebig spielen. Das Cold Tail-Syndrom kann aber auch durch eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und bei längeren Autofahrten auftreten. Ebenso wird vermutet, dass Minderdurchblutungen sowie eine Stauchung der Schwanzwirbelgelenke oder eine Entzündung zwischen den Wirbeln eine Wasserrute hervorrufen können.

Junger Hund sitzt hinten im Auto - eine mögliche Ursache für eine Wasserrute
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Die Hunderasse spielt hierbei nur bedingt eine Rolle, denn grundsätzlich können alle Vierbeiner an dem Cold Tail-Syndrom erkranken. Allerdings sind besonders häufig Jagdhunde und „Wasserratten“, wie Labrador Retriever oder Setter, von der Erkrankung betroffen. Rüden erkranken zudem häufiger an einer Wasserrute als Hündinnen. Unabhängig von Rasse oder Geschlecht sind jedoch die Symptome, an der sich das Cold Tail Syndrom erkennen lässt.

Hund rennt durch flaches Wasser
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Welche Symptome treten bei einer Wasserrute auf?

Das auffälligste Symptom einer Wasserrute beim Hund ist der schlaffe Schwanz. Betroffene Fellnasen heben ihre Rute nicht mehr an und setzen diese kaum noch ein. Selbst wenn ihr Besitzer sie mit leckeren Kausnacks überraschen möchte, reagieren die Vierbeiner nur mit einem verhaltenen Wedeln. Bei genauerer Betrachtung fällt oft auf, dass die Rute etwa eine Handbreit nach dem Ansatz steht und der restliche Teil schlaff herabhängt. Der Schwanzansatz selbst ist häufig geschwollen. Da das Limber Tail-Syndrom mit großen Schmerzen verbunden ist, sind betroffene Tiere meist unruhig und rastlos. Viele Vierbeiner schlafen schlecht und winseln vor Schmerzen. Typisch ist zudem, dass sie den sogenannten „Welpensitz“ einnehmen, bei dem sie die Beine seitlich unter dem Körper weg strecken. Da die Lebensqualität und das Wohlbefinden durch die Wasserrute erheblich eingeschränkt werden, sollten sie umgehend von einem Tierarzt untersucht und entsprechend behandelt werden!

Hund im Welpensitz mit schmerzverzerrtem Gesicht
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Wie gestaltet sich die Behandlung?

Beim Verdacht auf Kokzygeale Myopathie wird der Tierarzt zunächst einige Untersuchungen durchführen, um einen Bruch der Rutenwirbel auszuschließen. Es ist daher möglich, dass der Veterinär Ihren Hund zunächst röntgen oder einem MRT unterziehen möchte. Ebenso können eine Blutuntersuchung sowie eine Messung der Muskelaktivität erforderlich sein. Ist ein Schwanzbruch ausgeschlossen und die Wasserrute beim Hund diagnostiziert, wird der Tierarzt wahrscheinlich entzündungshemmende Schmerzmittel verschreiben. In der Regel schlagen diese sehr gut an, sodass sich der Behandlungszeitraum nur über wenige Tage erstreckt. In dieser Zeit können Sie die Genesung Ihres Hundes zusätzlich fördern, indem Sie bestimmte Dinge beachten.

Hund beim Tierarzt
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Wie kann man die Genesung unterstützen?

Damit Ihr tierischer Freund schnellstmöglich wieder fit ist, sollte er sich in den nächsten Tagen schonen. Damit ihm nicht langweilig wird, können Sie ihn mit Kuscheleinheiten oder Kausnacks verwöhnen. Denn Hundekausnacks sind nicht nur ein wahrer Gaumenschmaus, sondern stellen zugleich eine artgerechte und entspannende Beschäftigung für Hunde dar. Halten Sie Ihren Hund in dieser Zeit auch möglichst warm und trocken. Verzichten Sie auf Aktivitäten im Wasser und vermeiden Sie (wenn möglich) Spaziergänge bei Regen.

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Zu Hause können Sie sich die positive Wirkung von Wärmeanwendungen zunutze machen, denn diese fördern den Heilungsverlauf. Viele Fellnasen nehmen zusätzliche Wärme, wie beispielsweise in Form von warmen Körnerkissen, dankend an. Das Limber Tail-Syndrom klingt zwar meist nach wenigen Tagen ab, allerdings leiden die Tiere in dieser Zeit oft unter starken Schmerzen. Deshalb ist es ratsam, den Hammelschwanz so gut wie möglich vorzubeugen!

Frauchen streichelt ihren Hund
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Vorbeugende Maßnahmen treffen!

Das Risiko eines Hammelschwanzes lässt sich mit einfachen Handgriffen vermeiden: Zum einen ist es empfehlenswert, übertriebenes Training und Spielen im Wasser zu vermeiden. Falls Ihr Hund eine „Wasserratte“ ist, müssen Sie hier womöglich hin und wieder eingreifen und den Vierbeiner zu einer Pause „zwingen“. Trocknen Sie ihn nach jedem Wasserspiel gut ab, vor allem an kühlen Tagen! Dasselbe gilt auch, wenn sich Ihr tierischer Freund anschließend nicht mehr viel bewegt, wie es beispielsweise bei einer Spielpause oder auf dem Rückweg im Auto der Fall ist. Für solche Situationen haben sich spezielle Trocken- und Wärmemäntel für Hunde bewährt. Denn diese nehmen das restliche Wasser auf und verhindern zugleich, dass die Fellnasen auskühlen.

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Wasserrute beim Hund immer ernst nehmen!

Das Limber Tail-Syndrom ist eine ernst zu nehmende Erkrankung der Rute, die mit starken Schmerzen verbunden ist. Erkennbar ist sie meist an einer schlaffen Rute und an Verhaltensänderungen des betroffenen Hundes. Glücklicherweise lässt sie sich gut behandeln, sodass meist nach wenigen Tagen Besserung eintritt.