Meideverhalten bei Hunden
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Meideverhalten bei Hunden

« Was steckt dahinter? »

Haben Sie Ihren tierischen Freund schon einmal dabei beobachtet, wie er einer bestimmten Situation aus dem Weg gehen wollte? Dann haben Sie höchstwahrscheinlich das Meideverhalten bei Ihrem Hund erkannt! Erfahren Sie in diesem Beitrag, was das Meideverhalten auszeichnet und wie Sie als Hundehalter am besten damit umgehen!  

Was ist das Meideverhalten beim Hund?  

Bei dem Meideverhalten handelt es sich um eine natürliche Reaktion, die nicht nur bei uns Menschen, sondern auch in der Tierwelt verbreitet ist. Im Prinzip versucht die betroffene Fellnase einer für sie unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen, also quasi zu flüchten. Die Ursachen hierfür variieren, denn das Meideverhalten kann sowohl in bestimmten Situationen, aber auch aufgrund von Objekten, Artgenossen oder Personen auftreten. Ebenso können schlechte Erfahrungen dieses Verhalten hervorrufen, wie beispielsweise Schreck, Stress und Schmerzen aber auch Unwohlsein und Übelkeit. Nicht selten kommt es auch vor, dass der Vierbeiner das Meideverhalten gegenüber seinem Besitzer zeigt.  

Trauriger Hund - Meideverhalten bei Hunden
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Meideverhalten gegenüber Menschen  

Das Zusammenleben von Vier- und Zweibeiner funktioniert am besten, wenn klare Regeln und eine starke Vertrauensbasis herrschen. Die Grundbasis hierfür schafft eine artgerechte Hundeerziehung, durch die das Tier ebendies lernt. Damit Ihr tierischer Freund Sie nicht nur als „Chef“ respektiert, sondern Ihnen auch vertraut, sollten Sie die Hundeerziehung mittels positiver Verstärkung anstreben. Das bedeutet, dass Sie den Fokus auf positives Verhalten richten und dieses belohnen, statt unerwünschtes Verhalten zu tadeln. Leider gibt es immer noch zahlreiche Hundehalter, die die Hundeerziehung lautstark und teilweise sogar mit Gewalt anwenden. In diesem Fall ist es nicht verwunderlich, dass Hunde ihren Menschen meiden wollen. Allerdings ist nicht immer Gewalt der Auslöser für das Meideverhalten beim Hund, denn auch unberechenbares oder inkonsequentes Verhalten des Menschen kann der Grund hierfür sein. Ebenso gibt es Auslöser, die auf den ersten Blick gar nicht als solche erkennbar sind. 

Hund ängstlich in einer Tierarztpraxis - Meideverhalten bei Hunden
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Nicht immer sind Ursachen offensichtlich  

Es kann durchaus sein, dass Ihr Haustier Sie in bestimmten Situationen meidet, es aber keinen offensichtlichen Grund dafür gibt. So ist es möglich, dass der Vierbeiner schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen gesammelt hat, die er auf Sie projiziert. Dies ist zum Beispiel häufig bei Tieren aus schlechter Haltung der Fall, deren Erziehung von Gewalt geprägt war. Es kann auch sein, dass die Fellnasen schlechten Erfahrungen mit Objekten, Bewegungen oder sogar Duftstoffen verknüpfen. Nehmen wir hierzu ein Beispiel: Der vorherige Besitzer Ihres Hundes hat regelmäßig eine Wasserflasche nach ihm geworfen. Wenn Sie nun zu einer Wasserflasche greifen und aus dieser trinken wollen, versteht Ihr Haustier das vielleicht nicht. Stattdessen geht er davon aus, dass Sie die Flasche gleich in seine Richtung werfen und verkriecht sich daher sofort. Ihr Haustier muss erst lernen, dass er nun keine Angst mehr haben muss. Hierfür ist es aber von Nöten, dass Sie die Situation richtig einschätzen und die Hundekommunikation verstehen. 

Ängstlicher Hund wird von menschlicher Faust bedroht - Ursachen für Meideverhalten bei Hunden
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Meideverhalten beim Hund erkennen  

Das Meideverhalten zeigt sich sehr deutlich, wenn der Hund versucht, die größtmögliche Distanz zwischen sich und dem Auslöserreiz herzustellen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn er im angeleinten Zustand stark an der Leine zieht, um der Situation entkommen zu können. Ebenso ist es möglich, dass der Vierbeiner quasi die „Notbremse“ einlegt und stehen bleibt, um nicht durch Regenpfützen oder direkt bei Artgenossen vorbei laufen zu müssen. Oft zeigen die Hunde auch bestimmte Signale, die suggerieren sollen, dass sie sich unwohl fühlen. Es lohnt sich daher, sich mit den Grundlagen der Hundekommunikation vertraut zu machen. Dadurch können Sie stets erkennen, was Ihr vierbeiniger Freund Ihnen mitteilen möchte und ihn dementsprechend besser verstehen.  

Erkennen, wann Hunde sich unwohl fühlen 

Die Hundekommunikation erfolgt nicht nur durch lautstarkes Bellen, denn auch die Körperhaltung und bestimmte Verhaltensmuster spielen hierbei eine Rolle. Ob Ihr Hund sich in einer bestimmten Situation unwohl fühlt, können Sie daher an unterschiedlichen Signalen feststellen: Typisch ist zum Beispiel, dass das Tier sich von dem Reizauslöser abwendet. Es ist möglich, dass er hierbei nur den Blick, aber auch den Kopf oder seinen gesamten Körper wegdreht. Auch das Schlecken über die Lefzen und das Gähnen sind deutliche Signale von Unwohlfühlen. Wenn Ihr Vierbeiner sich duckt und dabei den Schwanz einzieht, ist dies ebenfalls ein Zeichen für Stress. Ebenso kann es sein, dass er regelrecht einfriert, oder aber wegläuft und sich verkriecht.  

Hund kauert unter einer Couch - Typisches Meideverhalten
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All diese Signale sind Teil der Hundekommunikation, die Ihnen mitteilt, dass sich Ihr Haustier nicht wohlfühlt. Es ist wichtig, dass Sie mit diesen vertraut sind und diese erkennen können. Denn Unwohlsein, Ängste und Stress führen zu Meideverhalten und können in weiterer Folge sogar in Aggression umschlagen! Dies ist insbesondere der Fall, wenn Hunde in die Enge getrieben werden und keine Fluchtmöglichkeit haben. Dies ist nicht nur für sie selbst, sondern auch für andere Fellnasen und Menschen gefährlich. Doch keine Sorge, auch das Meideverhalten lässt sich mit viel Liebe, Geduld und einer artgerechten Erziehung in den Griff bekommen! 

Wie mit Meideverhalten umgehen?  

Wenn Sie merken, dass Ihr tierischer Freund aus bestimmten Situationen flüchten möchte, bleiben Sie unbedingt ruhig und geduldig. Nehmen Sie die Situation ernst und versuchen Sie, die Stresssituation genau zu betrachten und den möglichen Reizauslöser ausfindig zu machen. Fragen Sie sich, was er vermeiden möchte. Was versucht er, mit seinem Verhalten zu erreichen? Wenn Sie einen die Ursache festgestellt haben, bieten Sie Ihrem Liebling eine Alternative und zeigen Sie ihm einen Ausweg. Geben Sie ihm die Möglichkeit, ausreichend Abstand zu nehmen, sodass er sich wohlfühlt und ansprechbar ist. Zwingen Sie ihn keinesfalls durch stressige Situationen, denn dies kann gravierende Folgen mit sich bringen. Zum einen leidet darunter die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem tierischen Freund und zum anderen wird dadurch sein Stresslevel weiter erhöht und das Verhalten dementsprechend verstärkt. Besser ist, die Erziehung zu intensivieren und das Selbstbewusstsein des Vierbeiners zu stärken! 

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Mit Erziehung in kleinen Schritten der Angst entgegenwirken 

Generell ist es besser, die Fellnasen mittels Erziehung in kleinen Schritten mit dem Auslöser vertraut zu machen. Nehmen wir hierzu ein simples Beispiel: Ihr tierischer Freund fürchtet sich vor der Hundebürste und flüchtet, sobald er diese sieht. Statt ihn nun auf Krampf zu bürsten und ihn seiner Angst auszusetzen, lohnt es sich, ihn Schritt für Schritt mit dem Utensil vertraut zu machen. Zeigen Sie ihm die Bürste, lassen Sie ihn daran schnuppern und belohnen Sie ihn immer mit einem Leckerli oder Kausnack. Dieser Weg ist zwar mit etwas Arbeits- und Zeitaufwand verbunden, allerdings lohnt es sich in jeder Hinsicht! Denn dadurch können Sie Ihrem Haustier das Angstgefühl nehmen und zugleich die Bindung zu Ihnen stärken. 

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Meideverhalten beim Hund immer ernst nehmen!  

Das Meideverhalten beim Hund ist eine vollkommen natürliche Reaktion auf unangenehme Situationen. Es ist ratsam, dieses Verhalten stets ernst zu nehmen und den Auslöser dafür zu finden. Denn dadurch haben Sie die Möglichkeit, der Angst in kleinen Schritten entgegenzuwirken. Dies gelingt Ihnen am besten über eine liebevolle Hundeerziehung, vor allem, wenn diese mit köstlichen Leckerlis belohnt wird! 

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