Hund wälzt sich am Boden - Magendrehung beim Hund
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Magendrehung beim Hund

« Symptome erkennen, schnell handeln »

Wenn eine Magendrehung beim Hund auftritt, dann gilt es, schnell und richtig zu handeln, denn diese ist sehr gefährlich für Vierbeiner. Umso wichtiger ist es, mit den Symptomen vertraut zu sein und zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist. In diesem Beitrag erhalten Sie alle wichtigen Informationen rund um die Erkrankung sowie nützliche Tipps, mit denen Sie das Risiko minimieren können.

Ursachen einer Magendrehung beim Hund

Früher dachte man, eine Magendrehung entsteht, wenn ein Hund nach dem Fressen ausgiebig tobt. Dies ist jedoch inzwischen widerlegt, denn der Magen dreht sich in den meisten Fällen abends und nachts in Ruhestellung. Die genaue Ursache ist zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht wirklich erforscht. Experten gehen jedoch davon aus, dass viele Faktoren eine Rolle spielen. Hierzu zählen unter anderem das hastige Herunterschlingen von Futter, übermäßiger Stress, häufiges Schlucken von Luft sowie schwache Magenbänder bei älteren Tieren.

Gefährdet sind jedoch nicht nur Hundesenioren, auch völlig gesunde Jungtiere können an einer Magendrehung leiden.

Vor allem große Hunderassen mit einem tiefen Brustkorb gelten als besonders gefährdet, wie etwa Doggen und Schäferhunde sowie Boxer und Bernhardiner. Unabhängig von der Rasse ist die Erkrankung jedoch äußerst gefährlich, denn die Folgen sind oftmals gravierend.

Hund liegt auf Matte an der Heizung - Magendrehung beim Hund tritt eher in Ruhestellung auf
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Folgen einer Magendrehung

Die Drehung des Hundemagens geht mit einer Aufgasung einher. Hierbei wird der Magen nicht nur erweitert, sondern dreht sich dabei auch um die Quer- und Längsachse. Dies wiederum führt dazu, dass der Mageneingang (Speiseröhre) sowie der Magenausgang (Dünndarm) abgeschnürt werden. Das Magengewebe kann durch die unterbrochene Blutzufuhr absterben und der Mageninhalt kann sich in der Bauchhöhle entleeren. Oft wird auch die Milz in Mitleidenschaft gezogen, denn diese kann abknicken und verlagert werden. Nicht zu vergessen ist, dass eine hochgradige Atmungs- und Kreislaufbeeinträchtigung entsteht. All diese Faktoren machen die Erkrankung zu einer sehr ernsten Sache. Aus diesem Grund ist es wichtig, etwaige Symptome rechtzeitig zu erkennen und so schnell wie möglich zu handeln!

Darstellung der Anatomie eines Hundes
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Erscheinungsbilder einer Magendrehung beim Hund: Symptome erkennen

Die Erkrankung tritt oft plötzlich auf, wobei Symptome mehr oder weniger stark auftreten können. Oftmals ist hierfür entscheidend, wie viel Zeit seit der Magendrehung vergangen ist. Zu Beginn wird die Fellnase Symptome wie Unruhe und starkes Hecheln zeigen.

Hund sitzt auf Matte und hechelt
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Ebenso kann es sein, dass er den Kopf hängen lässt und teilweise stöhnt. Typische Symptome sind zudem das Einziehen des Bauches, ein aufgewölbter Rücken sowie die Verweigerung von Futter. Einige Tiere versuchen auch, sich zu erbrechen oder Kot abzusetzen, was aber nicht funktioniert. Je mehr Zeit vergeht, umso gravierender werden die Symptome: Die Schleimhäute und die Innenseite der Lefzen immer blasser und die Pulsfrequenz höher. Im weiteren Verlauf bläht sich der Bauch immer mehr auf und die betroffenen Vierbeiner leiden an Atemnot und Bewegungsunfähigkeit. Da akute Lebensgefahr besteht, sollten Sie bei diesen Erscheinungsbildern umgehend (!) in eine Tierklinik fahren!

Hund erbricht sich
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Welche Maßnahmen ergreifen?

Gleich vorweg: Für eine Magendrehung bei Hunden gibt es keine Erste-Hilfe-Maßnahmen! Stattdessen sollten Sie keine Sekunde länger warten, sondern sofort in die nächstgelegene Tierklinik fahren. Bringen Sie Ihren Hund am besten ins Auto und lagern Sie ihn mit Decken oder Kissen etwas höher, um den Kreislauf zu stabilisieren. Sollte er bereits bewusstlos sein, bringen Sie ihn in Seitenlage und achten Sie darauf, dass die Wirbelsäule in gerader Linie verläuft. Ziehen Sie die Vorder- und Hinterläufe auseinander, öffnen Sie die Schnauze und ziehen Sie die Zunge heraus, um Ersticken zu verhindern. Da nicht alle Tierärzte für die Behandlung einer Magendrehung ausgerüstet sind, rufen Sie am besten alle Tierkliniken und -ärzte in Ihrer Umgebung an und fahren Sie zu der Ordination, die sich am nächsten befindet.

Hund liegt hinten im Auto
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Wie wird eine Magendrehung behandelt?

Meist ist bei der Erkrankung eine Operation nötig, bei der der Magen zunächst aufgeschnitten und anschließend entleert wird. Ebenso muss der Druck aus dem Magen genommen werden, ehe er anschließend in die normale Position gedreht werden kann. In vielen Fällen wird auch eine Gastropexie durchgeführt, bei der ein bestimmter Teil des Magens an der Bauchwand fixiert wird. Durch diesen Eingriff verringert sich das Risiko, dass er sich erneut drehen kann enorm. Dies ist insofern essenziell, da viele der betroffenen Haustiere später erneut eine Magendrehung erleiden. Leider ist die Erkrankung derartig gefährlich, dass trotz Behandlung rund 15 bis 45 % der Hunde sterben.

Hund liegt auf Tisch beim Tierarzt
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Vorbeugende Maßnahmen

Eine Magendrehung beim Hund lässt sich zwar nie zur Gänze vermeiden, allerdings können Sie das Risiko deutlich vermindern, indem Sie gewisse Punkte beachten. Einen essenziellen Part nimmt hierbei die Fütterung ein: Achten Sie darauf, Ihren tierischen Freund nicht erhöht zu füttern. Stattdessen sollte er sich zum Fressen immer ein wenig herunterbeugen, denn auf diese Weise wird die Gefahr des Luftschluckens minimiert. Zusätzlich ist es ratsam, die Fütterung so zu gestalten, dass das Haustier nicht einmal täglich eine große Portion zu sich nimmt. Denn dadurch verbleibt das Futter länger im Magen und braucht länger, bis es verdaut werden kann. Besser ist es, die tägliche Futterration auf mindestens zwei Portionen aufzuteilen – etwa am frühen Morgen und am Nachmittag. Auch die Wahl des Futters kann dabei helfen, das Risiko eines drehende Hundemagens zu minimieren.

Junger Hund frisst aus Napf
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Welches Futter ist empfehlenswert?

Grundsätzlich ist fettreiches Futter meist besser als kohlenhydratreiches, denn das enthaltene Fett sorgt eher dafür, die mikrobielle Gasbildung zu hemmen. Da insbesondere Getreide eine Menge Kohlenhydrate beinhaltet, sollten Sie vorwiegend zu Futtermittel, Kausnacks und Leckerlis greifen, die zum Großteil aus Fleisch bestehen. Ebenso wird vermutet, dass Trockenfutter ein Risikofaktor sein könnte. Denn dieses quellt im Magen zum Teil sehr stark auf und sorgt dafür, dass Hunde danach viel Wasser trinken. Dies lässt sich jedoch minimieren, indem Sie entweder Trockenfutter mit wenig Quellvolumen füttern oder die Bröckchen vorher in Wasser einweichen. Sowohl vor, während und nach der Fütterung sollte sich Ihr Vierbeiner immer entspannen können. Verzichten Sie daher auf sportliche Aktivitäten oder Spieleinheiten direkt nach dem Fressen, sondern gönnen Sie Ihrer Fellnase ausreichend Ruhezeit. Mit diesen Vorbeugungsmaßnahmen können Sie eine Magendrehung zwar nicht verhindern, aber das Risiko deutlich mindern!

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Fazit: Magendrehung beim Hund ist ein Wettlauf gegen die Zeit

Eine Magendrehung beim Hund ist lebensgefährlich und muss umgehend behandelt werden. Da bei dieser Erkrankung wirklich jede Minute zählt, ist es ratsam, mit den Symptomen vertraut zu sein, um im Notfall entsprechend reagieren zu können. Zusätzlich lohnt es sich, Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen, um das Risiko der Erkrankung zu minimieren.