Jackpot-Leckerli: Die besondere Belohnung für Ihren Hund

>> Die positive Verstärkung bei der Hundeerziehung nutzen <<

Viele Hundehalter tun sich beim Hundetraining schwer. Ständig lässt sich der Vierbeiner ablenken, stromert beim Rückrufkommando ignorant weiter und guckt Sie nur schwanzwedelnd an, wenn er eigentlich Sitz machen soll. Ein Jackpot-Leckerli erleichtert die Erziehung deutlich: Steht das Lieblingsessen auf dem Spiel, sind die meisten Fellnasen dazu bereit, auch gerade unpassende oder ungewollte Befehle auszuführen. Was genau ein Jackpot-Leckerli ist und wie Sie es am effektivsten einsetzen, klären wir in diesem Beitrag.

Was ist ein Jackpot-Leckerli?

Unter einem Jackpot-Leckerli verstehen Halter und Hundetrainer einen Snack, für den eine Fellnase wirklich alles tun würde – einfach, weil es unwiderstehlich schmeckt. Welcher Leckerbissen das bei Ihrem Vierbeiner auslöst, kann nicht pauschal beantwortet werden: Denn wie Herrchen und Frauchen hat jeder Hund seinen eigenen Gusto. Nach der Eingewöhnung Ihres tierischen Freunds gilt es also herauszufinden, was sein absolutes Lieblingsfutter ist.

Zur Auswahl stehen Ihnen viele Sorten: ob Kausnacks vom Rind, Geflügelröllchen oder Fischkekse. Am besten probieren Sie sich dazu gemeinsam durch unser vielfältiges Angebot. Haben Sie das Nonplusultra Ihres Hundes dann identifiziert, nutzen Sie es im Alltag als Jackpot-Leckerli.

Wofür brauche ich ein Jackpot-Leckerli?

Das Jackpot-Leckerli Ihres Vierbeiners brauchen Sie als positive Verstärkung bei der Hundeerziehung. Vor allem für eines der wichtigsten Kommandos: den Rückruf, den wir im Folgenden beispielhaft behandeln. Denn wenn die Aufgaben sitzen, können Sie Ihrer Fellnase die maximale Freiheit gewähren und meistern trotzdem nahezu jede Situation entspannt.

Jeder Hundehalter kennt es: Bemerkt Ihr Begleiter beim Spaziergang ein bekanntes Gesicht, einen anderen Hund oder eine spannende Fährte, läuft er voller Freude los. An ein Zurückkommen auf Zuruf ist erst einmal nicht zu denken. In solchen Momenten hat der Ungehorsam selten negative Konsequenzen. Anders sieht die Situation aus, wenn es sich stattdessen um einen Fahrradfahrer handelt, der aufgrund des Schrecks stürzt und sich verletzt oder Ihre Fellnase auf den ungesicherten Bahnübergang zustürmt. Denn hier ist es unerlässlich, dass Ihr Hund spurt – und zwar sofort. Nur so können Sie Schlimmeres verhindern.

Eine konsequente Rückrufübung zeigt sich also als sehr wichtig und das Jackpot-Leckerli stellt Ihren Joker dar, weshalb Sie es am besten dazu verwenden.

Beagle Hund I Hunde-Kausnack
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Wie setze ich die besondere Belohnung für meinen Hund richtig ein?

Das Beibringen eines sicheren Rückrufs ist schwer – für Sie und Ihren Vierbeiner. Denn es gibt unzählige Situationen, die Sie kaum vorhersehen und schon gar nicht in der sterilen Trainingsumgebung der Hundeschule üben können. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer lässt sich das Kommando aber Stück für Stück alltagsorientiert erlernen. Worauf es dabei ankommt, zeigen die folgenden Punkte.

  1. Positive Verstärkung

Viele Hunde verbinden mit dem Rückruf negative Ereignisse. Mit der Ausführung endet das Spiel mit dem Nachbarshund, das Erkunden der Umgebung und die leinenfreie Bewegung. Zusätzlich erhalten sie hin und wieder einen Tadel, wenn das Zurückkommen zu lange gedauert hat.

Die positive Verstärkung ist aber ein entscheidender Faktor bei der Hundeerziehung. Für einen schnellen und nachhaltigen Lerneffekt belohnen Sie Ihre Fellnase daher, wenn sie zu Ihnen läuft – und das am besten mit ihrem Lieblingskausnack.

  1. Eindeutige Signale

Im Alltag verwenden Halter immer wieder gemischte Begriffe für den Rückruf. Komm her, Hier, Kommst du jetzt her und der Ruf des Namens vermischen sich mit diversen Pfeiftönen – ein verzweifelter Versuch, den Hund zu locken.

Wenn das Tier dann aufschlägt, hat das oft mehr mit Glück als Kontrolle zu tun. Denn verschiedene Kommandos lösen verständlicherweise Verwirrung aus. Daher raten wir Ihnen, nur ein einziges Signal zu etablieren, das ausschließlich dazu gedacht ist. Das kann ein Wort oder eine bestimmte Pfeifart sein.

  1. Schwierigkeitsgrad allmählich steigern

Klappt der Rückruf in der Hundeschule einwandfrei, sehen sich viele Hundehalter in alltäglichen Momenten dennoch damit konfrontiert, dass ihr Vierbeiner nicht hört. Denn während der Gassirunde gibt es deutlich mehr und spannendere Ablenkungen.

Ein alltagsorientiertes Training beinhaltet daher eine allmähliche Steigerung der Trigger. Zu Beginn üben Sie ganz ohne, nach und nach gestalten Sie das Umfeld anspruchsvoller.

Wie läuft das Training mit einem Jackpot-Leckerli ab?

Für die ersten Trainingseinheiten suchen Sie sich einen Ort aus, der so wenig Ablenkungsreize wie möglich bereithält. Er sollte ruhig gelegen und Ihrer Fellnase am besten schon bekannt sein, denn neue Gerüche nehmen ihre Aufmerksamkeit schnell in Beschlag. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie mit Ihrem Vierbeiner allein sind.

Dann starten Sie ganz locker: Wenn Sie merken, dass Ihr tierischer Freund gerade nicht beschäftigt ist, locken Sie ihn mit Ihrer Stimme und einer einladenden Geste an. Rufen Sie ihn zu Beginn keinesfalls, wenn er abgelenkt ist, sondern nur, wenn Sie wissen, dass er auch zu Ihnen laufen wird.

>> Gleichermaßen sollten Sie das Signal nicht ohne Verstärker einsetzen. Fehlt für den Hund die positive Verknüpfung, wird er kaum auf Abruf zu Ihnen kommen. <<

Macht er sich auf den Weg zu Ihnen, geben Sie den gewünschten Rückrufbefehl. Erst daraufhin holen Sie den Trainingssnack heraus. Das zeigt sich entscheidend, denn wenn Sie das zu früh timen, reagiert Ihr Hund zukünftig ausschließlich dann, wenn die Belohnung es wert ist.

Steht Ihre Fellnase bei Fuß, haben Sie zwar einen Erfolg, doch keinesfalls das Ende der Übung erreicht. Ihr tierischer Begleiter muss darüber hinaus lernen, dass er nicht gleich wieder losstürmen darf, nachdem er den leckeren Taler erhalten hat. Sie bestimmen also – ebenfalls mit einem unmissverständlichen Signal –, wann er frei laufen darf.

>> Das Jackpot-Leckerli funktioniert als solches aber nur, wenn es ein besonderes Leckerli für Ihren Hund darstellt. Daher benutzen Sie es ausschließlich für die richtig ausgeführte Rückrufübung. <<

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Als kleines Leckerchen zwischendurch oder für das Honorieren anderer Verhaltensweisen müssen Sie künftig also anderes Futter verwenden. Hierfür eignen sich beispielsweise vegetarische Kausnacks. Rufen Sie Ihren Hund nach ein paar Monaten sicher aus Situationen ab, in denen es viele Ablenkungen gibt, können Sie den Snack auch als Belohnung für andere Kommandos nutzen. Achten Sie aber darauf, dass Sie es weiterhin als Joker in der Hinterhand behalten.

Haben Sie gemeinsam mit Ihrem Hund die Grundlagen des Trainings gemeistert, fügen Sie nach und nach bewusste Trigger hinzu. Zunächst reichen leichte Ablenkungen – etwa eine Begleitung beim Spaziergang. Funktioniert das gut, kann die Person Ihre Fellnase im nächsten Schritt mit Futter locken. Am herausforderndsten ist die Übung allerdings in Gesellschaft anderer Hunde. Hier sollten Sie zu Beginn den Abruf nur probieren, wenn die Interaktion der Tiere pausiert. Später geben Sie den Befehl auch mal währenddessen.

Besondere Leckerlis für Hunde als Joker einsetzen

Ein abgerichtetes Tier entspannt zahlreiche Alltagssituationen. Gerade beim Rückruf handelt es sich wohl um das wichtigste Kommando. Daher kann es helfen, den Hund mit einem unwiderstehlich leckeren Snack zu belohnen. Das Training mit einem Jackpot-Leckerli verspricht dabei die besten Ergebnisse. Dennoch haben die Vierbeiner ihren eigenen Kopf, Ängste und Vorlieben. Klappt der Rückruf mal nicht so, wie Sie es sich vorstellen, lassen Sie sich keinesfalls demotivieren. Können Sie Ihre Fellnase in den meisten Momenten problemlos führen, ist das schon ein großer Erfolg. Entdecken Sie noch ein paar schwierige Situationen, bleiben Sie geduldig und motivieren Sie Ihren Begleiter mit seinem persönlichen Jackpot-Leckerli.