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Hund und Hitze

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Im Sommer bemerken viele Hundehalter, dass Hund und Hitze sich nur bedingt vertragen. Der beste Freund des Menschen hat im Gegensatz zu uns nur wenige Schweißdrüsen und kann sich lediglich durch das Hecheln ein wenig Abkühlung verschaffen. Es liegt daher an uns Hundehaltern, die hohen Temperaturen im Sommer für unsere Lieblinge erträglicher zu gestalten. Wie Sie Haustier heil durch die Sommerhitze bringen, erfahren Sie in diesem Artikel!

Hund NIEMALS im Auto lassen!

Es sind jedes Jahr die gleichen Geschichten, die man in der Zeitung lesen muss: Hund bei praller Sonne im Auto gelassen – nicht immer endet das Ganze glimpflich. Wie viele Tiere mussten bereits sterben, weil die Halter völlig sorglos und verantwortungslos waren. Die absolut wichtigste Regel lautet: Lassen Sie Ihren Hund bei Hitze und am besten im Sommer allgemein niemals im Auto! Auch nicht, wenn es nur für wenige Minuten ist und/oder das Auto im Schatten geparkt ist. Denn ein PKW kann innerhalb kürzester Zeit zur Todesfalle für Vierbeiner werden! Zur Veranschaulichung: Bei einer Außentemperatur von 30 Grad heizt sich das Gefährt innerhalb 10 Minuten auf 37 Grad auf und erreicht nach 30 Minuten gefährliche 46 Grad. Wenn die Temperatur auf über 50 Grad klettert, herrscht akute Lebensgefahr für das Tier, denn es kann bereits nach wenigen Minuten einen Hitzeschlag erleiden und sterben!

Temperaturen in stehenden Fahrzeugen werden ohne Klimatisierung schnell tödlich für Tier und Mensch!
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Hinweis: Geöffnete Fenster und ein gefüllter Wassernapf stellen keine Abkühlungsmöglichkeit dar und verhindern nicht, dass die Temperatur im Auto rasant ansteigt!

Was tun, wenn ein Hund im Auto gelassen wurde?

Leider nehmen nach wie vor viele Hundebesitzer die Gefahr nicht ernst genug und lassen trotz aller Warnungen ihren Hund bei Hitze im Auto. In so einem Fall ist die Fellnase auf das Handeln von tierliebenden Menschen angewiesen, welche bestenfalls eingreifen. Wenn Sie in so eine Situation kommen, begutachten Sie zunächst den Gesundheitszustand des Tieres. Ist dieser (noch) unbedenklich, versuchen Sie den Besitzer ausfindig zu machen, indem Sie ihn beispielsweise in einem Geschäft ausrufen lassen. Falls der Besitzer nicht in der Nähe ist oder nicht ausfindig gemacht werden kann, informieren Sie bitte umgehend die Polizei! Denn diese ist dazu verpflichtet, den Hund zu befreien. Falls der Vierbeiner bereits Symptome eines Hitzeschlags zeigt und in Lebensgefahr ist, können Sie die Scheibe einschlagen und ihn befreien. Bedenken Sie hierbei bitte, dass dieses Einschreiten möglicherweise rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann (Sachbeschädigung).

Besitzer ausfindig machen oder Polizei verständigen - Alleingänge können teuer werden!
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Viel Trinken bei Hitze!

Natürlich gilt es, noch ein paar weitere Dinge zu beachten. Da sie kaum Schweißdrüsen haben, können sich Hunde bei Hitze nur bedingt Abkühlung verschaffen. Lediglich durch das Hecheln ist es ihnen möglich, die Körpertemperatur ein wenig zu regulieren. Beim Hecheln verlieren die Tiere jedoch Flüssigkeit, nämlich bis zu einem Liter. Um sicherzustellen, dass Ihr tierischer Freund im Sommer nicht dehydriert, sollten Sie ihm daher immer frisches Wasser bereitstellen und bei Bedarf zur Flüssigkeitsaufnahme animieren.

Spaziergänge zur Mittagszeit vermeiden

Die Sonne ist bekanntlich zur Mittagszeit am stärksten, weshalb Sie Gassi-Runden zu dieser Zeit möglichst vermeiden sollten. Besser ist es, längere Spaziergänge auf die kühlen Morgen- und Abendstunden zu verlegen. Wenn Sie tagsüber mit Ihrem Vierbeiner unterwegs sind, bedenken Sie bitte, dass die Gehwege sehr heiß werden und sich die Pfoten leicht verbrennen können. Dies können Sie übrigens mit einem einfachen Test nachvollziehen: Legen Sie Ihre Hand für einige Sekunden auf das Pflaster. Wenn Ihnen der Gehweg zu heiß ist, gilt das ebenso für Ihr Haustier! Um seine Pfoten zu schützen, weichen Sie lieber auf begrünte Routen oder Waldwege aus. In Wäldern ist es Dank der Bäume nicht nur schattig, sondern auch deutlich kühler.

Spaziergänge in der prallen Mittagssonne so gut es geht vermeiden
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Hunden bei Hitze Abkühlung verschaffen

Viele Fellnasen lieben es, sich bei Hitze im frischen Nass abzukühlen und springen mit Freude in den nächstgelegenen See oder Bach. Ist Ihr Vierbeiner jedoch kein begeisterter Schwimmer, sollten Sie ihn keinesfalls dazu nötigen! In diesem Fall können Sie ihn auch von innen kühlen, indem Sie ihm spezielles Hundeeis anbieten. Alternativ dazu bieten sich auch Kongs aus Naturkautschuk an, die Sie mit Futter befüllen und einfrieren können. Eine weitere Möglichkeit stellen spezielle Kühlmatten und -westen dar, die oft für mehrere Stunden eine willkommene Abkühlung bieten. Diese können zudem mitgenommen werden und der Hitze bei langen Autofahrten oder Ausflügen entgegenwirken.

Sonnenbrand vermeiden

Ja, auch Fellnasen können einen Sonnenbrand bekommen, welcher für sie ebenso schmerzhaft und ungesund wie für uns Menschen ist. Besonders anfällig für Sonnenbrand sind Hunderassen mit weißem und/oder kurzem Fell, wie Dalmatiner und weiße Bulldoggen sowie Nackthunde, die über keinerlei Behaarung und somit keinen natürlichen Sonnenschutz verfügen. Langes, dunkles Fell stellt jedoch kein Garant für einen Sonnenschutz dar! Denn letztendlich kann jeder Hund einen Sonnenbrand bekommen, wobei vor allem Körperstellen mit wenig Behaarung als sonnenempfindlich gelten. Hierzu zählen vor allem die Ohren und die Nase, aber auch der Bereich um die Augen sowie der Rücken und Bauch. Um Ihr Haustier vor Sonnenbrand zu schützen, können Sie die gefährdeten Stellen mit einer Sonnencreme (mindestens Lichtschutzfaktor 30!) einschmieren.

Auch Hunde können Sonnenbrand bekommen
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Senioren bei Hitze Ruhe gönnen

Für ältere Tiere kann die Sommerhitze äußerst belastend sein, weshalb viele von ihnen vermehrt Ruhe benötigen. Wenn Ihr Vierbeiner sich an heißen Tagen zurückzieht und mehr schläft, ist dies vollkommen normal. Gönnen Sie ihm die nötige Ruhe und nötigen Sie ihn keinesfalls zu anstrengenden Aktivitäten in der Hitze. Berücksichtigen Sie zudem, dass Ihr Liebling dementsprechend weniger Kalorien verbrennt. Um Übergewicht zu vermeiden, sollten Sie die Futterration dementsprechend anpassen und gegebenenfalls ein wenig reduzieren. Das Verfüttern von Kausnacks und Leckerlis verrechnen Sie am besten mit der Futterration. Setzen Sie auch eher auf fettarme Diät-Kauartikel.

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Hundefell ausbürsten und kürzen

Grundsätzlich stellt das Hundefell einen natürlichen Schutz vor der Sonneneinstrahlung dar. Hunderassen mit besonders langem und/oder dichtem Fell können bei großer Hitze jedoch darunter leiden. Um diesen Tieren etwas Erleichterung zu verschaffen, lohnt sich der Besuch eines Hundefriseurs. Dieser verpasst Ihrem vierbeinigen Begleiter eine schicke Sommerfrisur, indem er das Hundefell kürzt und gegebenenfalls ausdünnt.

Hitzeschlag erkennen und Erste-Hilfe-Maßnahmen

Im schlimmsten Fall können Hunde bei Hitze einen Hitzeschlag erhalten. Ein Hitzeschlag ist äußerst gefährlich und sogar lebensgefährlich sein. Umso wichtiger ist es, dass Hundehalter rechtzeitig mögliche Symptome erkennen und mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sind. Wenn Ihre Fellnase unter der Hitze leidet, wird sie zunächst übermäßig Hecheln und möglicherweise apathisch und nervös werden. Wird das Tier nicht umgehend an einen kühleren Ort gebracht und mit Flüssigkeit versorgt, steigt die Gefahr eines Hitzeschlags enorm. Mögliche Symptome sind unter anderem:

  • Pulsrasen
  • blasse Schleimhäute
  • eingesunkene Augen/leerer Blick
  • Krämpfe
  • Durchfall und/oder Erbrechen
  • Zittern
  • Taumeln
  • Bewusstlosigkeit

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund unter der Hitze leidet, sollten Sie umgehend reagieren und ihn in den Schatten bringen. Kühlen Sie seine Temperatur langsam mit feuchten, handwarmen oder leicht gekühlten Tüchern und geben Sie ihm Wasser. Ist das Tier bereits bewusstlos, verlagern sie seine Zunge nach vor, um Erstickungsgefahr zu vermeiden. Zögern Sie nicht, sofort einen Tierarzt aufzusuchen und das Tier entsprechend versorgen zu lassen.