Der Hund muss abnehmen

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Nicht nur wir Menschen haben mit überschüssigen Pfunden zu kämpfen, Übergewicht ist ebenso bei Hunden ein weitverbreitetes Problem. Experten schätzen, dass in Mitteleuropa etwa 40 % der Vierbeiner zu dick sind – wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Unabhängig davon wird das Ganze häufig von gesundheitlichen Folgen begleitet. Ihr Hund muss abnehmen? Dann haben wir ein paar Tipps und Tricks für das richtige Vorgehen parat.

Zu hohes Gewicht schadet der Gesundheit

Bei Menschen würde es wohl niemand abstreiten: Übergewicht ist schädlich für das Wohlbefinden. Das Gleiche gilt für unsere Fellnasen. Manche Halter meinen es zu gut und füttern ihre Lieblinge in Übermaßen. Stibitzt das Tier dazu ab und an etwas von der Küchenzeile und hat es on top zu wenig Bewegung, geht es oft schnell: Die Fressereien machen sich körperlich bemerkbar. Neben sichtbaren Fettablagerungen und einer immer schlechter werdenden Kondition können überschüssige Kilos auch zu schwerwiegenderen Problemen wie Insulinresistenz oder Diabetes führen.

Zu hohes Gewicht schadet der Gesundheit
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Am besten lassen Sie es erst gar nicht dazu kommen, dass sich Fett ansetzt. Hat Ihre Fellnase dennoch ein paar Pölsterchen angelegt, gibt es keinen Ausweg: Der Hund muss abnehmen.

Ursachen für Übergewicht bei Hunden

Übergewicht kann verschiedene Ursachen haben. Dennoch ist wohl die häufigste ein Kalorienüberschuss – der Hund nimmt mehr zu sich, als er benötigt und verbraucht. Entweder die tägliche Nahrungszufuhr überschreitet also den Bedarf des Vierbeiners oder mangelnde Bewegung ist der ausschlaggebende Grund für die überschüssigen Pfunde.

» Zu viel und/oder falsches Hundefutter sowie ungesunde Kausnacks sind – gepaart mit mangelnder Bewegung – die häufigste Ursache für Übergewicht bei Hunden. «

Abgesehen davon kommen gesundheitliche Ursachen infrage, weshalb es grundsätzlich nicht verkehrt ist, übergewichtige Fellnasen von einem Tierarzt durchchecken zu lassen. Denn manchmal sind Komplikationen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Nebennierenüberfunktion die Ursache für überschüssige Fettpolster. Veränderungen des Hormonhaushalts – wie beispielsweise nach einer Kastration – können Fettleibigkeit ebenfalls begünstigen, ebenso wie bestimmte Medikamente, zum Beispiel Cortison.

Des Weiteren gelten einige Hunderassen als besonders anfällig für starke Gewichtszunahmen. Dazu gehören etwa Golden Retriever, Mops und Beagle, die vergleichsweise rasch überschüssige Pfunde ansetzen.

Zu guter Letzt spielt das Hundealter eine entscheidende Rolle, denn der Energiebedarf verändert sich im Laufe der Jahre. Hundesenioren bewegen sich in der Regel weniger als jüngere Hunde und verbrauchen daher auch nicht so viel Energie, weshalb Sie die Ernährung dementsprechend anpassen sollten. Ein Umstieg auf spezielles Seniorenfutter ist empfehlenswert.

Ab wann gelten Hunde als übergewichtig?

Normalgewicht lässt sich optisch an folgenden Merkmalen erkennen: Die Rippen sind zwar nicht gut sichtbar, aber bei leichtem Druck auf den Brustbereich spür- und zählbar. Zudem ist der Brustkorb breiter als die Körpermitte und die Taille lässt sich leicht ausmachen.

» Schon bei leichtem Übergewicht befindet sich eine dickere Fettschicht auf den Rippen, wodurch diese zwar noch fühlbar, aber kaum noch zählbar sind. Die Taille lässt sich nur noch mit Mühe erahnen und der Körper wirkt insgesamt formlos. «

Ob Ihr vierbeiniger Begleiter adipös ist und unbedingt abnehmen sollte, können Sie an deutlichen Fettdepots im Lendenbereich und beim Schwanzansatz sehen. Bei stark übergewichtigen Tieren sind zudem Rippen und Rückgrat nicht mehr zu ertasten und auch die Taille lässt sich nicht erkennen. Hinzu kommt, dass der Bauchumfang deutlich vergrößert ist. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, mit der Hundediät zu beginnen.

Wie kann mein Hund abnehmen?

Übergewichtige Vierbeiner nehmen ab, indem ein Kaloriendefizit erreicht wird. Hierfür müssen die Hunde mehr Kalorien verbrauchen als sie zu sich nehmen.

» Das gelingt natürlich am besten mit viel Bewegung, aber auch die Ernährung sollten Sie anpassen. «

Bedenken Sie jedoch, dass Ihre Fellnase die Pfunde nicht von heute auf morgen zugelegt hat. Dementsprechend wird sie die überschüssigen Kilos nicht von einem auf den anderen Tag verlieren. Besser ist es, eine schonende Diät anzustreben, damit Ihr Hund auf gesunde Weise abnimmt.

Abnehmen gelingt dem Hund durch ausreichend Bewegung

Regelmäßige und auslastende Aktivitäten sind ein essenzieller Bestandteil, wenn Ihr Hund abnehmen muss. Allerdings sollte der Fokus hierbei nicht auf fordernder, sondern eher auf ausdauernder Bewegung liegen. Denn übergewichtige Vierbeiner tragen mehr Gewicht mit sich herum, weswegen Sport eine enorme Belastung für sie darstellt. Insbesondere Sprungübungen streichen Sie vorerst am besten komplett, da diese den Bewegungsapparat zu sehr beanspruchen und schlimmstenfalls zu Verletzungen führen.

Uebungen im Wasser
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Ein paar Zwangsstunden Agility tragen also nicht zur Problemlösung bei. Besser ist es, Ihren Liebling zu möglichst schonenden Aktivitäten zu animieren. Ideal sind beispielsweise Übungen im Wasser, die sich hervorragend mit ausgedehnten Spaziergängen kombinieren lassen, bei denen Sie immer wieder flotte Einheiten einbauen. Wenn Sie für Abwechslung sorgen wollen, bauen Sie zusätzlich Bewegungsspiele in den Spaziergang ein. Lassen Sie Ihren Vierbeiner beispielsweise durch Parkbänke robben oder im Slalom um Laternen und Alleebäume laufen.

Beschäftigung für den Kopf lenkt ab und strengt an

Doch nicht nur Bewegung an der frischen Luft lässt die überschüssigen Pfunde Ihrer Fellnase purzeln. Mit entsprechenden Spielzeugen und Trainings können Sie zu Hause ebenfalls etwas Schwung in den Alltag bringen. Hierfür eignen sich zum Beispiel Such- und Schnüffelspiele, aber auch Intelligenzspiele verbrauchen Energie. Um Ihren Hund dazu erfolgreich zu motivieren, setzen Sie am besten auf gesunde Kausnacks.

» Gesunde und diätfreundliche Leckerchen bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen, sind fettarm und frei von Zucker sowie künstlichen Zusätzen. «

Verstecken Sie diese in einem Leckerliball oder einem Schnüffelteppich und lassen Sie Ihren Vierbeiner seiner Nase folgen. Auch die Einrichtung lässt sich kreativ einbinden: Der Duft von Kausnacks, die in einer geschlossenen Schublade, zwischen der zusammengelegten Decke auf dem Sofa oder im Kleiderschrank versteckt sind, regen zum Suchen an – der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Hat der Hund Übergewicht: Ernährung umstellen

Wenn Ihr tierischer Freund abnehmen muss, gilt es in erster Linie, seine Ernährung umzustellen. Am besten eignet sich spezielles Diäthundefutter, da dieses deutlich kalorien- und fettärmer ist. Meist besteht es aus mageren Fleischsorten und wurde mit Obst und Gemüse verfeinert.

» Dadurch ist sichergestellt, dass Ihr Haustier auch bei der Ernährungsumstellung seinen Nährstoffbedarf deckt, worauf Sie unbedingt achten sollten. «

Greifen Sie zudem besser zu Nassfutter, denn dieses hat eine niedrigere Energiedichte als Trockenfutter und eignet sich somit besser für eine Diät. Flohsamenschalen haben sich während einer Diät ebenso bewährt: Die Ballaststoffe haben zwar keinen Nährwert, allerdings fördern sie die Darmtätigkeit und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.

Apropos Sättigungsgefühl: Damit Ihre Fellnase nicht zu lange mit einem leeren Magen auskommen muss, lohnt es sich, die tägliche Futterration auf zwei bis drei Mahlzeiten aufzuteilen.

» Selbstverständlich dürfen Sie Ihrem tierischen Freund auch während einer Diät zwischendurch Leckerchen anbieten. «

Allerdings gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten: Es ist wichtig, dass Sie die verabreichten Hundeleckerlis anteilig vom Hundefutter abziehen und nicht trotzdem die volle Ration geben. Leckerlis und Kausnacks sollten in Summe nur etwa ein Zehntel der gesamten Futtermenge ausmachen. Außerdem verfüttern Sie idealerweise ausschließlich fett- und kalorienarme Kausnacks.

Mein Hund muss abnehmen: Die richtige Kombination aus guter Fütterung und Bewegung hilft

Überschüssiges Gewicht macht sich nicht nur optisch bemerkbar, sondern kann auch die Hundegesundheit enorm beeinträchtigen. Um etwaige Folgeschäden zu vermeiden und das Wohlbefinden Ihres Lieblings zu erhalten, sollte er daher unbedingt abnehmen. Um den Überblick über Fortschritte, Schwierigkeiten und Co. zu behalten, lohnt sich übrigens das Führen eines Tagebuchs.

Am besten ist es natürlich, wenn Sie vorausschauend agieren und es erst gar nicht so weit kommen lassen, dass Ihr Vierbeiner Übergewicht ansetzt. Wenn Ihr Hund jedoch abnehmen muss, stellt eine Kombination aus kalorienarmem Hundefutter sowie mageren Hundesnacks, der richtigen Fütterung und viel Bewegung den richtigen Weg zur erfolgreichen Gewichtsabnahme dar.