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Hund kaufen oder adoptieren?

Wer sich einen Vierbeiner anschaffen möchte, steht irgendwann vor der Frage, ob er ihn von einem Züchter kaufen oder aus dem Tierheim aufnehmen möchte. Hund kaufen oder adoptieren? Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile, die wir Ihnen in diesem Beitrag aufschlüsseln.

Rassehund oder Mischling?

Bevor Sie sich genau überlegen, ob Sie Ihren Hund kaufen oder adoptieren, sollten Sie sich erst einmal Gedanken darüber machen, welche Rasse es sein sollte. Je nachdem, ob Sie Hundeneuling oder erfahren sind und welche Ansprüche Sie haben, kommen bestimmte Hunderassen in Betracht – oder eben auch nicht. Das Haustier muss auf jeden Fall zu Ihrem Alltag und familiären Gegebenheiten passen. Jagdhunde (z.B. Dackel, Terrier und Retriever) haben beispielsweise einen ausgeprägten Jagdinstinkt, wohingegen sich Hüte- und Treibhunde (z.B. Schäferhunde, Collies und Shepherds) durch einen starken Hüte- und Bewachungsinstinkt auszeichnen. Rassen wie diese eignen sich für sehr aktive Menschen, die bereit sind, viel Zeit in Hundeerziehung und gemeinsame Aktivitäten mit dem Haustier zu investieren.

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Sind Sie hingegen auf der Suche nach dem idealen Familienhund, ist ein leicht erziehbarer und gutmütiger Gesellschaftshund (z.B. Pudel oder Malteser) eine gute Wahl. Bestehen keine konkreten Wünsche sind Sie mit einem Mischling bestens beraten. Diese gibt es nicht nur in den unterschiedlichsten Variationen, sondern bringen zugleich den Vorteil mit sich, dass sie weniger anfälliger für rassespezifische Krankheiten sind.

Rassehunde vom Züchter kaufen

Wenn Sie ein Auge auf eine bestimmte Hunderasse geworfen haben, werden Sie diese höchstwahrscheinlich bei einem Züchter finden. Diese gibt es en masse, wobei leider nicht alle seriös sind. Manche züchten nur um des Geldes wegen, sodass das Tierwohl hierbei auf der Strecke bleibt. Vergewissern Sie sich daher unbedingt, ob der Hundezüchter seriös arbeitet. Ein gewissenhafter Züchter ist in der Regel auf eine Rasse spezialisiert und hat nicht mehr als zwei bis drei Zuchthündinnen.

Cocker Spaniel Welpen Hund kaufen oder adoptieren
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Sollten mehrere Würfe oder Zuchthündinnen vorhanden sein, ist hingegen Vorsicht geboten. Ebenso ist von einem Kauf abzuraten, wenn die Welpen vor der 9. Lebenswoche von der Mutter getrennt werden und der Verkauf möglichst schnell zustande kommen soll. Auch das Fehlen einer Ahnentafel ist in der Regel kein gutes Zeichen, denn diese ist nicht nur ein Abstammungsnachweis, sondern auch ein Qualitätsmerkmal einer seriösen Zucht.

Hund adoptieren: Fellnase aus dem Tierheim aufnehmen

Hund kaufen oder adoptieren? Wenn Sie die erste Option ausschließen und sich für die Aufnahme eines Vierbeiners aus dem Tierheim entscheiden, dann gibt es einige Vorteile für Tier und Mensch. Jährlich werden zahlreiche Vierbeiner im Tierheim abgegeben. Die Gründe hierfür sind unterschiedlicher Natur, wobei die meisten Tiere unverschuldet dort landen. Die aktuelle Situation veranschaulicht dies: Während des Corona Lockdowns haben etliche Menschen allzu sorglos ein Haustier gekauft, um Gesellschaft im Home Office zu haben. Nun, da sich abzeichnet, dass wieder etwas Normalität eintritt, steigt die Zahl der Neuankömmlinge in den Tierheimen dramatisch.

Fellnase aus dem Tierheim aufnehmen Hund kaufen oder adoptieren
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Wer einen Hund adoptiert, kann einer verlassenen Fellnase jedoch ein neues Zuhause geben und ein besseres Leben ermöglichen. Außerdem wird Platz für ein weiteres abgegebenes Tier frei, das bis zum neuen Besitzer im Heim gut verpflegt wird. Vorteil für künftige Hundehalter: Angst vor einer bösen Überraschung brauchen Sie nicht haben, denn das Personal kennt die vorhandenen Schützlinge sehr gut und kann Sie bestens beraten. Auf diese Weise finden Sie mit Sicherheit das optimale Haustier für sich und bieten für dieses wiederum das ideale Zuhause. Erwähnenswert ist zudem, dass Sie nach der Adoption noch fortlaufende Unterstützung erhalten. Auch ist es mitunter möglich, dass die Organisation Ihnen hinsichtlich der medizinischen Versorgung des Tieres finanzielle Unterstützung gewährt.

Dafür, einen Hund zu adoptieren, sprechen aber noch weitere Faktoren: Zum einen ist hierbei der Kostenfaktor zu erwähnen, denn die Anschaffungskosten sind weitaus geringer als die eines Zuchthundes. In der Regel orientieren sich die Adoptionskosten an den angefallenen Ausgaben wie Kastration, Impfungen und Microchipping.

Welpe oder älteres Tier kaufen bzw. adoptieren?

Viele zukünftige Hundebesitzer möchten selbst einen Welpen großziehen, weshalb die jüngsten Fellnasen sowohl bei Hundezüchter als auch in Tierheimen relativ rasch eine Familie finden. Anders verhält es sich leider mit betagten Tieren oder solchen mit Handicap, denn diese warten oftmals sehr lange und verbringen nicht selten ihren Lebensabend im Heim. Das ist sehr bedauerlich, zumal sie trotz ihres Alters eine wahre Bereicherung sind. In den meisten Fällen sind die Vierbeiner bereits stubenrein, mit den Grundkommandos vertraut und haben das Alleinbleiben erlernt. Sie müssen zwar trotzdem mit entsprechendem Training in ihr neues Lebensumfeld integriert werden, allerdings ist dies meist nicht so zeitaufwendig.

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Mit viel Geduld und den einen oder anderen Kausnacks und Leckerlis kann auch eine erwachsene Fellnase oder sogar ein Hundesenior der ideale Begleiter für Sie werden. Anders verhält es sich natürlich mit Tieren, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ängstliche oder aggressive Tiere werden daher meist nur an erfahrene Hundehalter vermittelt, sodass auch sie in den besten Händen sind.

Grundlegende Vorüberlegungen, bevor Sie einen Hund kaufen oder adoptieren

Ganz gleich, ob Sie sich dafür entscheiden, ein Haustier zu kaufen oder zu adoptieren. Seien Sie sich stets Ihrer Verantwortung gegenüber dem Tier bewusst, welches viel Aufmerksamkeit, Zeit und artgerechte Beschäftigung benötigt. Dies sollte natürlich mit Ihrem Alltag vereinbar sein. Vor allem müssen Sie trotz des Berufsleben Zeit für Ihren vierbeinigen Begleiter haben.

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Wie bereits erwähnt, haben in der Corona Pandemie allzu viele Menschen erst hinterher gemerkt, dass der beste Freund des Menschen einen gewissen Aufwand erfordert. Natürlich sollten Sie sich auch über die absoluten Grundlagen der Hundehaltung informieren und auch ernährungstechnisch bescheid wissen, um Ihr Haustier rundum zu versorgen.

Je nachdem, in welchem Bundesland Sie leben, sollten Sie außerdem die Hundeliste der Kampfhundverordnung beachten und welche Rassen darin verzeichnet sind. Unter Umständen müssen Sie für Ihren Wunschhund einen Wesenstest für Listenhunde machen und gewisse Hunderassen dürfen Sie eventuell gar nicht halten.

Unser Fazit: Hund adoptieren statt kaufen

Bei der Frage, ob man einen Hund kaufen oder adoptieren sollte, würden wir uns auf jeden Fall für die Adoption entscheiden. Auch wenn natürlich nichts gegen einen Kauf vom Züchter spricht, so bietet es eine Menge Vorzüge für Mensch und Tier, einen Hund zu adoptieren. Vor allem haben abgegebene Fellnasen, die sich nach einem liebevollen Zuhause sehnen, die Chance, dieses auch zu finden. Sie können also Ihren Traumhund finden, einem Vierbeiner etwas Gutes tun und die wertvolle Arbeit der Tierheime unterstützen.