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Hund ist eifersüchtig

« Wehe, wenn Sie jemand anderen streicheln »

Wer das Problem nicht aus eigener Erfahrung kennt, mag vielleicht darüber schmunzeln. Doch es stimmt: Auch Hunde können eifersüchtig sein – zum Beispiel auf einen Artgenossen oder ein neugeborenes Baby, das innerhalb der Familie zum Zentrum der Aufmerksamkeit wird. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie tun können, wenn der sonst so brave Vierbeiner plötzlich eifersüchtige Verhaltenszüge an den Tag legt.

Eifersüchtig sein – was bedeutet das eigentlich?

Eifersucht kann viele verschiedene Ausprägungen und Facetten aufweisen. Hervorgerufen wird sie meist durch einen wahren Gefühlscocktail aus Verlustangst, Misstrauen, Frust sowie Unsicherheit. Wissenschaftler konnten nun erstmals belegen, dass auch Hunde und andere Haustiere Eifersucht empfinden – und zwar sowohl gegenüber anderen Fellnasen als auch gegenüber Menschen.

Hunde können traurig reagieren, wenn sie eifersüchtig sind
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Wodurch entsteht eifersüchtiges Verhalten bei Hunden?

Eifersucht entsteht, wenn ein anderes Tier oder ein Mensch etwas bekommt, das der betreffende Hund in diesem Moment selbst gerne hätte. Hierbei kann es sich um Futter, Spielzeug, Streicheleinheiten oder einfach nur Aufmerksamkeit handeln. Eifersüchtige Vierbeiner fühlen sich zurückgesetzt und in ihrer Position im Rudel bedrängt – etwa von:

  • einem anderen Haustier
  • einem Baby oder
  • dem neuen Partner von Frauchen oder Herrchen

Ist ein Hund eifersüchtig, versucht er meist, die ganze Aufmerksamkeit seines geliebten Halters auf sich zu ziehen. Dies kann durch Bellen und Fiepen, aber auch durch kontinuierliches Anstupsen, Ablecken oder Hochspringen geschehen. Der vermeintliche Konkurrent (Mensch oder Tier) wird entweder komplett ignoriert oder durch Knurren sowie andere Drohgebärden auf Distanz gehalten.

Übermäßiges und grundloses Bellen kann ein Ausdruck der Eifersucht sein
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Mein Hund ist eifersüchtig – was kann ich dagegen tun?

Fast alle Vierbeiner haben eine innige Bindung zu ihrer Bezugsperson. Drängt sich dann aus heiterem Himmel ein unerwünschter Dritter in diese Mensch-Tier-Beziehung, reagieren sie beleidigt und manchmal sogar eifersüchtig. Nun liegt es am Hundehalter, die Situation zu entschärfen, um eine mögliche Eskalation zu vermeiden. Gerne verraten wir Ihnen, was in diesem Fall zu tun ist.

Wichtig ist zunächst, dass Sie eifersüchtiges Verhalten niemals belohnen. Ignorieren Sie Ihren Vierbeiner konsequent, wenn er auf respektlose Weise – zum Beispiel durch übermäßiges Bellen oder Anspringen – Ihre Aufmerksamkeit einfordert. Entziehen Sie ihm jegliche Beachtung, wenn er sich nicht an die (im Rahmen seiner Erziehung) festgelegten Verhaltensregeln hält. Schicken Sie ihn am besten auf seine Decke oder in sein Körbchen, ohne mit ihm zu schimpfen. Erst wenn er sich beruhigt hat, können Sie ihn zu sich rufen, um ihn zu streicheln oder mit einem Leckerli zu belohnen.

Endloswürstchen Wild

Eifersucht zwischen zwei Hunden – so sorgen Sie für Harmonie

Hunde sind Rudeltiere und soziale Geschöpfe, die in der Regel gut mit ihren Artgenossen auskommen. Zieht ein Zweithund ins eigene Zuhause ein, kann es dennoch zu Problemen kommen. Viele Vierbeiner reagieren eifersüchtig auf den Familienzuwachs, da sie die Liebe und Zuneigung ihrer Menschenfamilie mit niemandem teilen möchten. Achten Sie deshalb darauf, beiden Tieren von Anfang an das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zu schenken.

Das erste Treffen zwischen zwei Hunden sollte idealerweise auf neutralem Boden stattfinden. Für das Kennenlernen kann es durchaus hilfreich sein, mit beiden Tieren ein paar vergnügliche Stunden an der frischen Luft zu verbringen. Am besten unternehmen Sie mit den Tieren einen langen Spaziergang. Sorgen Sie dafür, dass sich die Tiere richtig austoben können, bevor Sie mit Ersthund und Zweithund nach Hause gehen. In den folgenden Tagen kommt es möglicherweise dennoch zu ein paar kleinen, meist harmlosen Rangeleien um die Rangordnung. Sind diese erst einmal ausgefochten, steht einem harmonischen Zusammenleben hoffentlich nichts mehr im Weg.

Wenn es zur Eifersucht zwischen Hunden kommt, besteht die Gefahr von Rangeleien
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Hurra, wir bekommen ein Baby – wird unser Hund eifersüchtig sein?

Monatelang mussten Sie mit Spannung und Vorfreude darauf warten. Nun hat Ihr Nachwuchs endlich das Licht der Welt erblickt. Was für Sie riesiges Glück bedeutet, könnte Ihren Vierbeiner jedoch in eine stressige Lage versetzen. Er wird mit vielen neuen Geräuschen und unbekannten Gerüchen konfrontiert. Verständlicherweise haben Sie nun auch etwas weniger Zeit, sich mit Ihrem Hund zu beschäftigen. Dennoch dürfen Sie nicht vollends auf sein Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Zuneigung vergessen, anderenfalls könnte er eifersüchtig auf das Baby reagieren.

Machen Sie Ihrem Vierbeiner klar, dass das Baby keine Konkurrenz für ihn darstellt. Wie Ihnen das gelingt? Gehen Sie täglich gemeinsam mit Baby und Hund spazieren. Richten Sie liebevolle Worte an Ihr Haustier und werfen Sie ihm ab und an ein Leckerli zu, während Sie Ihr Kind im Arm halten. Das Baby schläft gerade und Sie können ein paar ruhige Minuten genießen? Das ist der perfekte Zeitpunkt, um Ihren Vierbeiner wieder einmal ausgiebig zu kraulen und zu streicheln. Auch einem kurzen Spiel ist er bestimmt nicht abgeneigt. Beweisen Sie Ihrem vierbeinigen Freund einfach, dass es keinen Grund zur Eifersucht gibt und er auch zukünftig nicht auf Ihre Aufmerksamkeit verzichten muss. Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, wird sich innerhalb weniger Monate eine wunderbare Freundschaft zwischen Baby und Hund entwickeln.

Der Hund muss sich an den Nachwuchs gewöhnen
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Umgang mit unerwünschtem Verhalten – setzen Sie auf Beschäftigung und Hundeerziehung

Fellnasen, die sowohl mental als auch körperlich ausgelastet sind, scheinen nur selten eifersüchtig zu sein. Sie führen ein zufriedenes Leben, da sie mit allem versorgt sind, was sie für ihr Wohlbefinden benötigen. Haustiere, die sich konstant langweilen, zeigen hingegen häufig unerwünschte Verhaltensweisen wie Eifersucht oder sogar Aggression gegenüber fremden Hunden und Menschen. Achten Sie deshalb darauf, Ihr Haustier ausreichend zu beschäftigen. Ermöglichen Sie Ihrem Vierbeiner regelmäßigen Auslauf und sorgen Sie mithilfe von Hundespielen sowie Denksportaufgaben für geistige Herausforderungen.

Neben Beschäftigung benötigt Ihr vierbeiniger Gefährte eine konsequente Erziehung, die ihm klare Regeln für das Zusammenleben von Mensch und Tier vermittelt. Bereits im Rahmen der Erziehung im Welpenalter sollten Sie ihm zu verstehen geben, dass er nicht 24 Stunden am Tag im Mittelpunkt stehen kann. Ihre Fellnase muss frühzeitig lernen, dass alleine Sie entscheiden, wann Sie ihm Aufmerksamkeit schenken. Lassen Sie ihn wissen, dass es Zeiten gibt, in denen Sie mit anderen Menschen etwas unternehmen, ohne dass er dabei sein kann. Erlauben Sie Ihrem Welpen keinesfalls, dass er bellt, fiept oder sich gar dazwischendrängt, wenn Sie andere Haustiere streicheln. Diese Verhaltensregeln sollten Sie mit liebevoller Konsequenz durchsetzen, damit Eifersucht erst gar nicht zum Thema wird.