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Hund hechelt stark

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Für die meisten Hundehalter ist es vollkommen normal, dass ihr Haustier hin und wieder hechelt. Viele wissen jedoch eigentlich gar nicht, warum die Fellnasen das überhaupt tun und welchen Zweck diese Form der Atmung hat. Wir gehen dieser Frage auf den Grund und klären zudem, warum schweres oder schnelles Schnaufen manchmal sogar ein Warnsignal ist!

Atmung des Hundes verstehen

Die Atmung eines gesunden Hundes ist in der Regel ruhig, gleichmäßig und langsam. Im entspannten Ruhezustand atmet das Tier durch die Nase und hat den Fang dabei geschlossen. Erkennbar ist eine normale Atmung auch am Brustkorb, denn dieser hebt und senkt sich entsprechend den Atemzügen. Die normale Atemfrequenz von Hunden beträgt im Ruhezustand etwa 10 bis 30 Atemzüge. Bei mehr als 30 Atemzügen pro Minute ist von einer erhöhten Atemfrequenz die Rede.

Das Hecheln unterscheidet sich von der normalen Atmung deutlich: Ein Hund, der hechelt, atmet sehr schnell ein und hat den Fang dabei geöffnet. Die Zunge geht dabei immer wieder kurz nach hinten und auch der Brustkorb bewegt sich wesentlich schneller und intensiver. Im Gegensatz zur normalen Atmung ist das Hecheln zudem deutlich hörbar. Warum der Vierbeiner hechelt, kann verschiedene Ursachen haben. Oft sind diese harmloser Natur – allerdings nicht immer!

Hechelnder Hund
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Starkes Hecheln bei Hitze – wenn der Hund schwitzt

Hunde haben nur wenige Schweißdrüsen, wobei sich die meisten davon an den Pfoten befinden. Dementsprechend können sie ihre Körpertemperatur nur bedingt über die Schweißdrüsen regulieren. Allerdings haben sie die Eigenschaften, sich mithilfe des Hechelns Abkühlung zu verschaffen. Hierbei hängt die Zunge nach draußen, sodass die Luft über die Zunge gleitet. Dadurch wird die Verdunstung des Speichels angeregt, die wiederum den gesamten Körper kühlen kann. Auch Sie können Ihren Vierbeiner vor hohen Temperaturen schützen und die heiße Jahreszeit möglichst angenehm gestalten.

Verlegen Sie die Gassi-Runden in die frühen Morgen- und späten Abendstunden, denn zu diesen Zeiten ist es meist noch etwas kühler. Auf einen Spaziergang in der Mittagssonne sollten Sie hingegen verzichten, ebenso wie auf Hundesport in der prallen Sonne. In der heißen Jahreszeit ist zudem besondere Vorsicht bei Welpen geboten, denn diese können sich nur bedingt selbst regulieren und überhitzen demnach schneller. Falls Ihr Haustier noch ein Welpe ist, meiden Sie die pralle Sonne, und spielen Sie bevorzugt im Schatten. Unabhängig vom Alter sollten Sie dem Tier immer frisches, zimmerwarmes Wasser bereitstellen. Achten Sie jedoch darauf, dass dieses nicht zu kalt ist, da ein großer Temperaturunterschied zu Kreislaufproblemen führen kann.

Hechelnder Hund mit Sonnenbrille sitzt in einer Hängematte
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Hund hechelt bei körperlicher Anstrengung

Während wir Menschen bei körperlicher Anstrengung schwitzen, beginnen Hunde zu schnaufen. Dies ist nicht nur bei Hundesport der Fall, denn auch das Herumtollen oder Spielen mit Artgenossen kann dazu führen. Der Vierbeiner hechelt außerdem stark, wenn er sein Fressen zu schnell verschlingt. In der Regel lässt das Schnaufen nach einigen Minuten nach, nachdem die Anstrengung vorüber ist. Erwachsene und gesunde Tiere kommen mit körperlicher Anstrengung meist gut zurecht, wohingegen bei Welpen und Senioren etwas Vorsicht geboten ist.

Falls Ihr Haustier noch ein Welpe oder schon ein Senior ist, sollten Sie auf übermäßiges Toben und zu anstrengenden Hundesport lieber verzichten. Denn bei Welpen und Senioren könnte andernfalls das Herz- und Kreislaufsystem zu sehr beansprucht werden, was sich wiederum negativ auf deren Gesundheit auswirkt. Ein Welpe freut sich, ebenso wie ein Senior, über mehrere, kurze Spieleinheiten, die über den Tag verteilt werden. Unabhängig vom Alter ist es zudem unerlässlich, immer frisches Wasser zur Verfügung zu stellen.

2 rennende Hunde - ein Hund hechelt stark
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Stresssituationen und Panik

Hunde sind sehr sensible Tiere und reagieren oft sehr stark auf Stress, Angst und Panik. Dies zeigt sich unter anderem in einem Anstieg der Atemfrequenz: Der Puls erhöht sich und die Atmung wird schneller. Es gibt zahlreiche Situationen, die dazu führen, dass ein Hund hechelt. Viele Tiere verfallen in Panik, wenn sie alleingelassen werden oder haben Angst vor dem Feuerwerkskrach an Silvester. In der Regel beruhigt und normalisiert sich die Atmung wieder, wenn das Tier aus der Situation befreit wird, bzw., wenn diese vorüber ist. Sie können Ihren tierischen Freund jedoch den Stress etwas nehmen, indem Sie bestimmte Vorkehrungen treffen.

Achten Sie zunächst darauf, welche Situationen Panik oder Erschrecken bei ihrer Fellnase hervorrufen. Sobald Sie den Auslöser wissen, können Sie Ihren vierbeinigen Freund langsam an die Situation heranführen und versuchen, ihm die Angst zu nehmen. Bleiben Sie hierbei in jedem Fall geduldig, denn Ängste verschwinden leider nicht von heute auf morgen. In Akutsituationen, wie beispielsweise an Silvester, hat es sich bewährt, das Tier sanft zu beruhigen und mit einem Spielzeug oder Leckerlis abzulenken. Ideal ist dann auch etwas, das lange beschäftigt, wie Kaugeweihe und Kauwurzeln.

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Hecheln aufgrund des Körperbaus

Auch der Körperbau des Hundes steht im direkten Zusammenhang mit seiner Atmung. Starkes Übergewicht kann durchaus Atemprobleme hervorrufen und dazu führen, dass ein Hund häufiger hechelt. Doch nicht nur das Gewicht, sondern auch die Rasse sind hierbei entscheidend! Kleine Hunderassen können Hitze besser ausgleichen als ihre großen Artgenossen und hecheln dementsprechend seltener. Einige Hunderassen, wie beispielsweise Pekinesen und Möpse, zeichnen sich zudem durch Brachyzephalie, sprich Kurzköpfigkeit bzw. Rundköpfigkeit aus. Der kleine, runde Kopf mag zwar niedlich aussehen, allerdings bringt er zahlreiche Gefahren für die Gesundheit mit sich.

Hechelnder Pekinese
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Bei der Brachyzephalie sind unter anderem die Atemwege verkürzt und die Nasenlöcher zu eng. Ebenso zeichnet sich das Brachycephale Syndrom durch ein zu langes Gaumensegel, einen zu kleinen Kehlkopf und einem zu geringen Durchmesser der Luftröhre aus. All diese Faktoren beeinträchtigen die Atmung und sorgen dafür, dass bereits alltägliche Aktivitäten, wie ein langer Spaziergang, zu einer enormen Belastung für sie werden. Falls Ihr Haustier einer brachycephalen Rasse angehört, ist es in der Regel besser, Rücksicht auf seine Gesundheit zu nehmen und auf Hundesport und andere körperliche Anstrengungen zu verzichten. Gönnen Sie Ihrem vierbeinigen Freund stattdessen einen gemütlichen Spaziergang und kurze Spieleinheiten. Mit dem Füttern von Kausnacks bieten Sie Ihrem tierischen Freund zudem eine artgerechte Beschäftigung und helfen ihm, sich zu entspannen.

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Atemprobleme durch Krankheiten

Ein Hund hechelt meist stark, wenn er sich körperlich anstrengt sowie bei Hitze und Angst bzw. Panik. Diese Auslöser sind in der Regel harmloser Natur und stellen keinen Grund zur Besorgnis dar. Anders verhält es sich jedoch, wenn Ihr Vierbeiner oft „grundlos“ hechelt. In diesem Fall ist es möglich, dass die Gesundheit Ihres Hundes beeinträchtigt ist und er aufgrund von Schmerzen oder Krankheit hechelt. Denn das Schnaufen ist unter anderem ein Symptom von Vergiftungen, Herzbeschwerden, Schmerzen und Problemen vom Verdauungstrakt. Falls Sie die „harmlosen“ Auslöser ausschließen können, ist womöglich die Gesundheit Ihres Tieres in Gefahr, weshalb Sie unbedingt auf weitere Symptome achten sollten.

Es gibt zahlreiche Krankheiten, die im Zusammenhang mit Atemproblemen stehen, weshalb die Symptomatik dementsprechend vielfältig ist. Es lässt sich aber sagen, dass Vorsicht geboten ist, wenn das Tier schlapp, müde und teilnahmslos wirkt. Weitere Warnzeichen sind zudem das Verweigern von Futter und Wasser sowie Anzeichen von Schmerzen und plötzliche Aggressivität, Ängstlichkeit oder Nervosität. Um die Gesundheit des Tieres zu wahren, sollten Sie im Zweifelsfall unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und den Vierbeiner entsprechend untersuchen lassen.

Übergewichtiger Hund mit rausgestreckter Zunge
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Meist ist Hundehecheln harmlos!

Wenn ein Hund hechelt, lässt sich dies meist auf Hitze, körperliche Anstrengung oder Stress bzw. Angst zurückführen. Dies stellt grundsätzlich keinen Grund zur Besorgnis dar, da sich die Atmung im Normalfall innerhalb weniger Minuten wieder normalisiert. Können diese Auslöser jedoch ausgeschlossen werden, könnte die Gesundheit des Tieres angeschlagen sein. Es ist daher ratsam, im Zweifelsfall einen Tierarzt aufzusuchen und die Fellnase untersuchen zu lassen.