Hund hechelt nachts
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Hund hechelt nachts

« Was sind die Gründe? »

Ihr Hund hechelt nachts, anstatt ruhig zu schlafen? Dann sollten Sie der Ursache unbedingt auf den Grund gehen. Erfahren Sie hier, was dahinterstecken kann und wie Sie am besten handeln.

Warum hecheln Hunde?

Beim Hecheln handelt es sich grundsätzlich um ein vollkommen natürliches Verhalten von Hunden. In erster Linie schnaufen sie, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Denn im Gegensatz zu uns Menschen haben sie nur sehr wenige Schweißdrüsen und können ihre Körpertemperatur daher nicht im selben Ausmaß bei Bedarf senken. Stattdessen beginnen sie zu hecheln, wenn ihnen (zu) warm ist. Das Heraushängen der Zunge in Kombination mit der erhöhten Atemfrequenz (etwa 300 bis 400 Atemzüge pro Minute) sorgt dafür, dass der Speichel verdunstet, wodurch wiederum Verdunstungskälte entsteht und die Tiere abkühlt. Eine heftige Atmung bei Hitze ist somit in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Anders verhält es sich jedoch, wenn der Hund nachts hechelt, denn dies ist oftmals ein Zeichen, dass es ihm nicht gut geht.

Hündin hechelt
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Hund hechelt nachts – mögliche Ursachen

Die nächtliche Bettruhe ist auch für unsere tierischen Freunde unverzichtbar. Im Normalfall kommen die Tiere abends zur Ruhe, wobei ihr Puls und Blutdruck sinkt. Ebenso verlangsamt sich ihre Atemfrequenz auf rund 10 bis 40 Atemzüge pro Minute. Manche Vierbeiner sind jedoch nachts sehr unruhig und beginnen, stark zu schnaufen. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie die Ursache hierfür herausfinden. Zum einen, weil es meist ein Hinweis darauf ist, dass es dem Vierbeiner nicht gut geht. Zum anderen können ein dauerhaft hoher Puls und eine zu hohe Körpertemperatur zu körperlichen Langzeitschäden – wie etwa Herz-Kreislauf-Schäden – drohen. Sehen wir uns in weiterer Folge an, was das nächtliche Schnaufen verursacht und was Sie dagegen tun können!

Hund mit offenem Maul und heraushängender Zunge liegt im Bett - Hund hechelt nachts
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Zu hohe Temperaturen

Wie bereits erwähnt, hecheln Hunde meist, wenn ihnen zu warm ist. Dies ist allerdings nicht nur im Sommer der Fall, denn auch im Winter kann ihnen die Zimmertemperatur zu warm sind. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sich das Hundebett direkt neben der Heizung oder dem Kamin befindet. Um zu verhindern, dass Hund unruhig wird und nicht schläft, sollten Sie das Bettchen nicht direkt neben einer Heizquelle platzieren. Insbesondere in der warmen Jahreszeit sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Haustier genügend Abkühlung bekommt. Ein Platz auf einem kühlen Stein- oder Fliesenboden, aber auch eine spezielle Kühlmatte sorgen für wohltuende Abkühlung.

Jemand misst Fieber beim Hund
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Starke Belastung vor dem Schlafengehen

Viele Hundehalter kennen es: Tagsüber fehlt oft die Zeit für artgerechten Auslauf, weshalb sportliche Aktivitäten mit dem Hund in die Abendstunden verlegt werden. Hierbei spricht grundsätzlich nichts dagegen, denn Vierbeiner im Sommer sind die kühlen Abendstunden meist besser für Spiel und Spaß im Freien geeignet. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Tiere trotzdem ausreichend Zeit benötigen, um anschließend wieder „auf Normaltemperatur zu kommen“. Wenn Sie Ihren Hund vor dem Schlafengehen zu sehr belasten, kann es durchaus sein, dass er unruhig wird und hechelt. Damit der Vierbeiner nachts zur Ruhe kommen kann, lohnt es sich, körperlich anstrengende Aktivitäten in die frühen Morgenstunden zu verlegen.

Hund tobt abends im Garten
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Zu späte Fütterung

Deftige Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können nicht nur die Verdauung von uns Menschen belasten, sondern auch die unserer Haustiere. Um das zu vermeiden, sollten Haustiere nicht zu spät gefüttert werden. Für die Hundefütterung empfiehlt es sich generell, die tägliche Futtermenge auf mehrere Mahlzeiten aufzuteilen und diese beispielsweise morgens und mittags zu füttern. Doch nicht nur die Fütterungszeit, sondern auch das Futter selbst kann dafür sorgen, dass der Hund unruhig wir und nicht schläft. Insbesondere rotes, rohes Fleisch von großen Tieren (z.B.: Büffel oder Bison) sind dafür bekannt, die Wärmeproduktion des Körpers zu erhöhen und eine heftige Atmung zu verursachen. Verzichten Sie daher insbesondere in den Abendstunden auf die Fütterung von rotem, rohen Fleisch. Stattdessen können Sie Ihrem Haustier einen Kauartikel wie etwa eine Kauwurzel oder ein Kaugeweih anbieten. Dieser sorgt für willkommene Entspannung und kann verhindern, dass das Tier nachts nervös wird.

Kauwurzel - M    Kaugeweih - XS

Psychische Ursachen

Ein Hund schläft nachts nicht, wenn seine psychische Verfassung beeinträchtigt ist. Insbesondere Stress sorgt dafür, dass der Puls in die Höhe schießt und sich die Atmung intensiviert. Stress kann unter anderem durch Angst oder Nervosität, aber auch durch Schreckmomente ausgelöst werden. Einige Tiere haben Angst in der Dunkelheit, andere wiederum erschrecken sich durch laute Geräusche und werden nervös. Manche Fellnasen sind hingegen sehr empfindlich und reagieren auch auf Veränderungen der Routine mit Unruhe – der Hund hechelt nachts. Um ihn zu beruhigen, kann es oft bereits helfen, für etwas Beleuchtung zu sorgen oder das Fenster zu schließen. Falls er nicht bei Ihnen im Bett schlafen darf, platzieren Sie ihm sein Hundebettchen daneben. Die meisten Tiere fühlen sich in der Nähe ihres Bezugsmenschen sicherer und kommen dementsprechend in der Nacht besser zur Ruhe.

Hund sitzt verängstigt unter einer Decke
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Körperliche Beschwerden

Ein Hund hechelt nachts manchmal auch aufgrund von Schmerzen, da er zu dieser Zeit nicht mehr vom aufregenden Alltagsgeschehen abgelenkt ist. Die Ursachen für Schmerzen sind vielfältig. Sowohl Erkrankungen der inneren Organe als auch Gelenkprobleme oder Verletzungen können diese hervorrufen. Ebenso kommen Herz- und Lungenerkrankungen, Kreislaufprobleme und Fieber in Betracht. Wenn Sie alle der oben genannten (harmlosen) Ursachen ausschließen können, sollten Sie daher unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und Ihren Vierbeiner durchchecken lassen.

Der geliebte Vierbeiner bei einer Tierärztin
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Hund hechelt nachts: meist harmlos – aber nicht immer!

Ihr Hund hechelt nachts? Wenn Ihr tierischer Begleiter abends unruhig ist und stark atmet, sollte Sie dies keinesfalls ignorieren. Häufig sind die Ursachen harmloser Natur, wie etwa ein ungünstig gelegener Schlafplatz oder zu hohe Temperaturen. Ein Vierbeiner hechelt nachts aber auch, wenn er körperliche Beschwerden und Schmerzen hat. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Ursache zu eruieren und dementsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.