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Dummytraining mit dem Hund

>> Grundlegende Tipps für die Arbeit mit dem Futterdummy <<

Das Dummytraining ist eine anspruchsvolle und zugleich vielseitige Beschäftigung für Vierbeiner, bei der Mensch und Tier als Team agieren. Die Aktivität lässt sich sowohl zu Hause als auch in den alltäglichen Spaziergang einbauen – ganz ohne aufwendiges Zubehör. Dennoch bedarf das Dummytraining mit dem Hund ein paar Vorbereitungen. Insbesondere für Einsteiger gibt es dabei ein paar Punkte zu beachten. Welche das sind und wie Sie effektive Einheiten am besten gestalten, erfahren Sie im Folgenden.

Das Dummytraining ist auch für reine Haustiere sinnvoll
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Was ist Dummytraining?

Ursprünglich wurde das Dummytraining in Großbritannien entwickelt, um Jagdhunde auch außerhalb der Saison ausbilden zu können. Neben dem zeitlichen spielte dabei ein ethischer Aspekt eine Rolle: Denn abseits der Jagdzeit sollte lebendiges Wild ungestört bleiben – insbesondere während der Brutzeit. Um die Fellnasen also ohne unnötiges Tierleid abzurichten und trotzdem nachhaltige Lernerfolge zu erzielen, wurde der Dummy als Ersatz zur Beute genutzt.

Da das Dummytraining in erster Linie dazu gedacht ist, die Jagdfähigkeiten des Hundes zu fördern, stehen das:

  • Markieren,
  • Suchen und
  • Apportieren

der Futterdummys im Vordergrund.

Die Dummyarbeit eignet sich nahezu für jeden Hund – auch für Anfänger

Längst ist die Arbeit mit dem Dummy nicht mehr nur Jagdhunden vorbehalten. Denn viele andere Hunderassen haben ebenso viel Freude an der fordernden Aktivität – ob klein, mittel oder groß.

>> Besonders agile Vierbeiner erhalten dadurch außerdem die Möglichkeit, ihren Jagdinstinkt auf ungefährliche Weise auszuleben. <<

Den Trend erkennen auch Hundeschulen und halten spezielle Kurse und Workshops dazu ab.

Eignet sich das Dummytraining für meinen Hund?

Im Grunde bietet sich die Dummyarbeit für alle bewegungsfreudigen und neugierigen Hunde an – vor allem dann, wenn ihnen das Apportieren Spaß macht.

>> Da es sich um einen sehr anstrengenden Sport handelt, sollten Sie jedoch im Vorfeld sicherstellen, dass Ihr tierischer Freund gesundheitlich fit ist. <<

Im Zweifel sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber. Leidet Ihre Fellnase unter Gelenkbeschwerden oder Rückenproblemen, kann auch ein Dummy-Profi helfen. Denn dieser gibt Ihnen wertvolle Tipps, sodass Sie das Training möglichst schonend gestalten können.

Dummytraining für Anfänger: Welche Voraussetzungen muss mein Hund erfüllen?

Es ist ratsam, erst mit dem Dummytraining zu beginnen, wenn Ihr Hund die Grundkommandos sicher beherrscht, ohne sich ablenken zu lassen. Im Idealfall können Sie Ihre Fellnase ohne Weiteres abrufen und gehen mit ihr problemlos sowohl mit als auch ohne Leine bei Fuß. Wenn Ihr tierischer Freund zudem schon apportieren kann und Freude an dieser Beschäftigung hat, haben Sie bereits die idealen Voraussetzungen für das Dummytraining.

Die wichtigen Basisbefehle der Hundeerziehung:

  • Guck
  • Such
  • Weiter
  • Bring’s/apport
  • Komm/hier
  • Bei Fuß
  • Sitz
  • Platz
  • Aus
  • Schluss
  • Nein

Ein klassisches Dummytraining für Welpen ist entsprechend weniger empfehlenswert, da sie meist noch sehr verspielt sind, Befehle erst lernen müssen und wenn nur frei nach Schnauze ausführen. Allerdings lassen sich die Übungen so anpassen, dass das Erlernen der Grundkommandos mithilfe eines Futterdummys erfolgt. Das sollten Sie jedoch unbedingt mit einem Hundetrainer besprechen.

Auf den richtigen Dummy kommt es an

Damit die Dummyarbeit mit dem Hund funktioniert, benötigen Sie natürlich den passenden Dummy. Die Attrappe muss einerseits das zu apportierende Wild gut simulieren, Ihren Vierbeiner aber andererseits nicht aufgrund der Größe oder des Gewichts demotivieren. Berücksichtigen Sie bei der Wahl daher die Größe Ihres Vierbeiners, denn Dummys gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Mehrheitlich handelt es sich aber um einen Beutel aus Canvasstoff oder ein Segeltuchsäckchen – beide gefüllt mit Kunststoff oder Sägemehl.

Alternativ können Sie auch einen Futterdummy nutzen. Darin finden köstliche Mini-Trainer oder kleine Snacks ihren Platz.

>> Gerade dann, wenn Sie das Dummytraining als Anfänger starten, ist der Nahrungsbeutel ideal: Die Hundeleckerlis steigern die Motivation und regen zusätzlich den Jagdinstinkt an. <<

Füllen Sie den Futterdummy zu Beginn einfach mit den Lieblingsleckereien Ihrer Fellnase.

Ihr Hund sollte die Grundkommandos am besten bereits können
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Die richtige Vorbereitung für das Dummytraining mit dem Hund

Beherrscht Ihr tierischer Freund die grundlegenden Kommandos und haben Sie sich für eine Attrappe entschiedenen, müssen Sie Ihren Hund mit dem Dummy vertraut machen.

>> Das gelingt am ehesten, wenn Sie ihm den Futterbeutel mitsamt den schmackhaften Trainingscookies spielerisch näherbringen. <<

Sobald Ihre Fellnase Interesse an der Attrappe zeigt, geben Sie ihm ein Leckerli. Im nächsten Schritt vermitteln Sie Ihrem Hund, den Futterdummy auf Kommando auszuhändigen. Führt er das Verhalten sicher aus, beginnen Sie, den Beutel im Haus zu verstecken. Wichtig ist hierbei, dass der Vierbeiner nicht gleich darauf losstürmen darf: Erst wenn Sie ihm das Kommando geben, geht die Suche los. Für jede richtige Ausführung belohnen Sie Ihren tierischen Begleiter beispielsweise mit einem Hundewürstchen. Wenn die Übungen schließlich sitzen, können Sie beide sich an das eigentliche Dummytraining heranwagen.

Dummytraining: Aufbau der verschiedenen Varianten

Das Dummytraining beinhaltet viele unterschiedliche Abwandlungen. Für Anfänger stellen wir im Folgenden exemplarisch zwei Hauptaktionen vor:

  1. Markierapport

Bei den Übungen zum Markierapport lernt der Hund, Entfernungen richtig einzuschätzen – auch wenn der Sichtkontakt unterbrochen wird.

>> Die konkrete Aufgabe lautet daher, die Fallstelle des Dummys anhand der Flugbahn zu erkennen, zu behalten und anschließend sicher zu finden. <<

Im besten Fall ist Ihr Vierbeiner nach erfolgreichem Abschluss des Trainings in der Lage, sich den Fallort auch über einen längeren Zeitraum hinweg zu merken. Der Markierapport besteht aus verschiedenen Teilbereichen, deren Aktionen Sie durchaus kombinieren können. Am effektivsten ist es aber, das Tier Schritt für Schritt an die einzelnen Aufgaben heranzuführen.

>> Da es sich um sehr fordernde Kommandos handelt, sollten Sie unbedingt darauf achten, Ihre Fellnase nicht zu überfordern. Sonst kommt es schnell zur Lustlosigkeit. <<

Beginnen Sie zunächst mit der Übung Jagd auf Sicht. Hier lernt Ihr tierischer Begleiter, mit den Augen, statt seinem Geruchssinn zu arbeiten. Dazu leinen Sie ihn an und werfen den Futterbeutel an eine sichtbare Stelle. Anschließend machen Sie Ihren Hund wieder los und geben ihm das Kommando Such. Idealerweise macht er sich nun direkt auf den Weg zur Fallstelle, um den Dummy zu apportieren.

Wenn Sie die Herausforderung beim Dummytraining erhöhen möchten, werfen Sie mehrere Attrappen gleichzeitig oder vergrößern die Distanz. Gemischt mit Übungen aus den anderen Teilbereichen der Dummyarbeit gestalten Sie das Hundetraining so ganz einfach abwechslungsreich.

  1. Freiverlorensuche und Einweisen

Während beim Markierapport die Arbeit mit den Augen gefördert wird, erfolgt die Freiverlorensuche über den Geruchssinn. Denn bei dieser Aktion legen Sie die Dummys an einem vorher festgelegten Gebiet aus, sodass die Fallstelle für Ihre Fellnase unbekannt ist.

>> Das Ziel dieser Übung ist, dass Ihr Vierbeiner das Gebiet selbstständig absucht und die Dummys apportiert. <<

Vergessen Sie auch hier nicht, Ihren tierischen Freund bei erfolgreicher Ausführung mit kleinen Kausnacks zu belohnen, denn die Aufgabe erfordert viel Ausdauer. Sind Sie bereits ein eingespieltes Team, könnte womöglich das Einweisen interessant für Sie sein.

>> Hierbei lernt Ihr Vierbeiner, sich ausschließlich von Ihren Signalen leiten zu lassen. Über gezielte Befehle navigieren Sie ihn direkt zur Fallstelle. <<

Diese Übung erfordert jedoch einiges an Zeit und viel Geduld – schließlich müssen Sie sich Richtungssignale wie links, rechts und voran zunächst gemeinsam aneignen. Das Training der einzelnen Kommandos können Sie aber natürlich auch im Vorfeld oder unabhängig davon in die alltägliche Hundeerziehung integrieren.

Das Dummytraining ist ein spielerisches Training, dass dem Tier gut tut
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Dummytraining ermöglicht dem Hund spielerisch zu lernen

Das Hundetraining mit einem Futterbeutel bietet sich für alle aktiven und probierfreudigen Tiere und Hundehalter an. Denn es stellt nicht nur eine neue Herausforderung dar, sondern stärkt vor allem den Zusammenhalt zwischen Mensch und Tier. Mit ausreichend Beharrlichkeit und Konsequenz können Sie mittels der Dummys für abwechslungsreiche und fordernde Trainingseinheiten sorgen.