Hund mag Zerr- bzw. Beutespiele
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Beutespiele für Hunde

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Für Hunde ist es vollkommen normal, hin und wieder spielerisch um Beute zu rangeln. Dennoch genießen Hundespiele wie diese zu Unrecht einen negativen Ruf. Wir verraten Ihnen, warum Beutespiele für Hunde durchaus empfehlenswert sind und geben Ihnen ein paar Tipps zur Durchführung.

Was sind Beutespiele?

Für unsere Haustiere gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Spielen, bei denen unterschiedliche Aspekte trainiert werden: Denkspiele bzw. Intelligenzspielzeuge sind hervorragend, um die Tiere geistig auszulasten. Bei Bewegungsspielen steht die körperliche Bewegung im Vordergrund und bei Schnüffelspielen wird die Nasenarbeit gefordert.

Auch das Beutespiel ist eine beliebte Beschäftigung für Hunde, denn Fellnasen lieben das Zerrspiel.

Sie spielen dieses Hundespiel auch miteinander und „kämpfen“ spielerisch beispielsweise um ein Spielzeug. Dies ist ein wichtiger Punkt, denn die Tiere gehen beim Rangeln nie aufs Ganze. Wenn der Ranghöhere die Beute für sich beanspruchen möchte, wird das Spiel beendet, indem der Rangniedrigere aufgibt.

2 Hunde rangeln um ein Spielzeug - sie lieben Beutespiele
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Mythen über Beutespiele für Hunde

In Bezug auf Beutespiele für Hunde gehen die Meinungen oftmals auseinander. Gegner dieser Spiele begründen ihre Meinung damit, dass diese die Tiere aggressiv machen. Dies ist zum Teil auch richtig, denn Aggressionen werden durch diese Spiele zum Teil gefördert. Allerdings müssen hierbei zweierlei Faktoren berücksichtigt werden: Zum einen handelt es sich bei Aggression um ein angeborenes Verhalten, das den Vierbeinern der Verteidigung oder Gewinnung von Ressourcen dient. Zum anderen kann diese gezielt trainiert werden, wie eben durch Beutespiele.

Ein weiterer Mythos ist, dass man das Tier nie gewinnen lassen sollte. Dies ist aber nicht richtig! Sofern die Beziehung zwischen Mensch und Haustier vertrauensvoll und klar definiert ist, dann ist und bleibt das Zerrspiel nur ein Spiel. Der Vierbeiner kann und soll sogar hin und wieder gewinnen, da er andernfalls die Motivation und Lust an dem Zerrspiel verlieren würde. Dies wäre wiederum sehr schade, denn Beutespiele für Hunde bringen zahlreiche Vorteile mit sich!

Ausbilder lässt Hund an Tau ziehen
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Spielerisch trainieren mit Beutespiel

Für Beutespiele sprechen viele Aspekte: In erster Linie ist es ein wunderbares Kräftemessen und dient den Tieren als spielerischer Vergleich der körperlichen Fähigkeiten. Praktisch ist, dass die Fellnasen dabei nicht nur ausgelastet, sondern auch trainiert werden. Insbesondere die Impulskontrolle wird hierbei gefördert, denn im Idealfall darf der Hund nicht an der Beute knabbern und zerren, bis er das entsprechende Signal dafür bekommt. Dadurch lernt er, den inneren Drang selbstständig zu kontrollieren, wodurch er wiederum auch mental ausgelastet wird. Auch die Erregungskontrolle sowie das Selbstvertrauen werden durch Spiele wie dieses gefördert. Und nicht zu vergessen ist, dass gemeinsame Aktivitäten sich immer positiv auf die Bindung zwischen Mensch und Tier auswirken. Wie Sie sehen, sprechen zahlreiche Vorteile für das Beutespiel. Dennoch eignet es sich nicht für alle Fellnasen!

2 junge Hunde zerren an Seil
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Für welche Fellnasen eignen sich Zerrspiele?

Grundsätzlich eignen sich Beutespiele für alle Hunde, wobei vor allem Terrier sowie Hirten- und Treibhunde meist besonders viel Freude an Zerrspielen haben. Dies lässt sich auf deren Rasse zurückführen, denn sie neigen dazu, ein instinktives Jagdverhalten zu entwickeln. Weniger geeignet sind Spiele wie diese hingegen für Tiere, die zur Ressourcenverteidigung neigen. Denn für sie wird aus dem Spiel schnell ernst. Ebenso verhält es sich mit aggressiven Fellnasen – für diese ist das Hundespiel generell tabu. Mit einem Welpen können Sie hingegen problemlos um Spielzeug zerren, sofern Sie dabei äußerst vorsichtig sind. Immerhin sind ihre Milchzähne deutlich empfindlicher als die Zähne von adulten Tieren. Falls Sie sich unsicher sind, warten Sie, bis die Ihr Welpe den Zahnwechsel hinter sich hat. In der Regel findet dieser zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat statt. Unabhängig vom Alter sollten Sie zudem bestimmte Punkte berücksichtigen, um das Spiel artgerecht und spannend zu gestalten.

2 Hunde jagen nach einem Spielzeug
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Wie funktionieren Beutespiele für Hunde?

Um Hundespiel zu beginnen, nehmen Sie am besten das Spielzeug und versuchen Sie, damit die Aufmerksamkeit Ihres Hundes zu gewinnen. Anschließend stehen Ihnen zwei unterschiedliche Varianten zur Verfügung: Beim passiven Spielen befestigen Sie das Spielzeug an zum Beispiel an einer Spring- oder Flirtpole und lassen Ihren vierbeinigen Freund daran ziehen. Beim aktiven Hundespiel halten Sie selbst das Spielzeug und halten dagegen bzw. ziehen sanft daran, während Ihr Vierbeiner daran zerrt. Wechseln Sie dabei immer wieder zwischen kurzen Lockerungen und Nachhaken ab. Um das Beutespiel zu beenden, können Sie ebenfalls zwischen zwei Varianten wählen: Zum einen können Sie die Spieleinheit beenden, indem Sie ein Abbruchsignal einsetzen und das Spielzeug entfernen. Zum anderen können Sie Ihren tierischen Freund gewinnen lassen, indem Sie dieses einfach loslassen. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass der Vierbeiner die Spieleinheit mit einem Glücksgefühl abschließt, immerhin hat er die Beute ergattert!

Spring- oder Flirtpole wird für Zerrspiel genutzt - Hunde mögen Beutespiele
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Was eignet sich als Beute?

Als Zerrspielzeug kommen die unterschiedlichsten Gegenstände in Frage, allerdings sollten Sie stets darauf achten, dass diese für Hunde konzipiert sind. Das bedeutet, dass diese der Beißkraft des Tieres standhalten und nicht splittern sollten. Beginnen Sie am besten mit weicheren Zerrspielzeugen, damit Ihr vierbeiniger Freund zuerst eine gute Beißkraft aufbauen kann. Später können Sie auf härtere Spielzeuge umsteigen. Als Zerrspielzeuge eignen sich unter anderem Beißbretter oder -würste sowie Bälle oder Kongs mit Wurftau. Achten Sie bei der Wahl darauf, welches Spielzeug Ihr tierischer Freund bevorzugt, denn mit diesem können Sie ihn am ehesten zum Spielen motivieren!

Hund beim Zerrspiel mit Herrchen
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Zusätzliche Tipps für Beutespiele

Wenn Sie mit Ihrem Haustier spielerisch um Beute kämpfen möchten, sollten die Spielregeln absolut klar sein. Das bedeutet zum einen, dass immer nur bis zu einer bestimmten Grenze gezogen wird. Ebenso muss die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem tierischen Freund festgelegt sein. Sie sind der Rudelführer und müssen als solcher von dem Vierbeiner angesehen werden. Denn dadurch wird er Ihnen vertrauen und sich an Ihnen orientieren. Pushen Sie Ihren tierischen Freund beim Rangeln nie zu sehr, er sollte jederzeit ansprechbar sein! Hierfür ist aber auch eine gewisse Gehorsamkeit erforderlich.

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Ihr vierbeiniger Begleiter sollte mit den Grundkommandos sowie einem Start- und Abbruchsignal vertraut sein. Die Signale können Sie hierbei freiwählen, wie zum Beispiel „Fass“ und „Aus!“. Übrigens: Auch wenn Sie die Spieleinheit mit einem Kommando abbrechen und Sie quasi gewinnen, sollten Sie das Spielende positiv für Ihren Vierbeiner gestalten! Dies gelingt Ihnen am besten, wenn Sie ihn „Sitz“ machen lassen und ihn mit einem kleinen Kausnack oder Leckerli belohnen.

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Zerrspiele sind durchaus empfehlenswert

Beutespiele genießen oft zu Unrecht einen schlechten Ruf, denn eigentlich handelt es sich hierbei um ein äußerst artgerechtes Hundespiel! Es lastet die Fellnasen aus, fördert deren Selbstvertrauen und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Wichtig ist, dass beim Spielen bestimmte Regeln eingehalten werden. Denn dadurch ist sichergestellt, dass aus dem Spiel nicht ernst wird und sowohl Zwei- als auch Vierbeiner Freude an der Aktivität haben.